Fotokunst-Projekt »Porn Mums«: Mutter und Pornostar?

porn moms

Eine britische Zeitschrift für Fotokunst hat eine Fotostrecke von Mary Beth Koeth veröffentlicht. Die Bilder zeigen Pornostars als Mütter mit ihren eigenen Kindern.

Eine Fotostrecke im British Journal of Photography sorgt weltweit für Schlagzeilen. Die Fotografin Mary Beth Koeth hat Pornodarstellerinnen in ihrer Eigenschaft als Mütter fotografiert und die Werkreihe »Porn Moms« genannt.

Neben den Fotos veröffentlichte das Magazin auch eine Reportage von Laura Lee Huttenbach, die sich mit den Geschichten der abgebildeten Frauen beschäftigt.

Mary Beth Koeth hat sich für ihr Fotoprojekt viel Zeit genommen. Die Vorarbeiten begannen bereits 2017, als die Fotografin mehrere Erotikmessen besucht hat, um mit Darstellerinnen in Kontakt zu treten und um Mitwirkung an »Porn Moms« zu bitten. Dabei gelang es Koeth das Vertrauen der Frauen zu gewinnen und sehr private Einblicke in ihr Privatleben, insbesondere als Mütter zu erhalten.

Huttenbach schreibt über Koeths Vorgehen: »Ihr Ziel war es, Mütter in der Pornobranche zu treffen, um einige Fragen zu beantworten, die sie sich über ihr Leben gestellt hat. Wie bringen sie die Anforderungen an eine Mutter mit ihrem Arbeitsleben zusammen? Wie werden sie bei Schulveranstaltungen behandelt?«

An »Porn Moms« wirkten Tiffany Brookes, Cameron Canela, Makayla Cox, Nickey Huntsman und Emily Mena mit. Sie wurden für das Projekt fotografiert und eingehend befragt.

Brookes erzählt: »Mein Sohn ist mein ein und alles. Alles, was ich tue, entsteht aus meinem Nachdenken über ihn… Sobald die Kamera aus ist und ich den Set verlassen habe, bin ich wieder eine Mutter.«

Die Darstellerin Makayla Cox hat sich früh dazu entschieden, ihren Beruf nicht vor ihrer Tochter zu verstecken. »Sie wird es schon während ihres Aufwachsens wissen. Es wird einfach völlig normal sein. Nach dem Motto: ‚Oh, okay, Mama macht Pornos, um Geld zu verdienen.«

Alle Darstellerinnen weisen jedoch darauf hin, wie sehr ihre Mutterschaft ihren Blick auf die Welt und ihre Arbeit prägen. Cameron Canela sagt dazu: »Früher habe ich vollkommen begrüßt, wer ich in der Branche war, und es war mir im Grund egal, was die Leute darüber dachten. Ich dachte, »So bin ich, und das mache ich gern.‘ Inzwischen trete ich konservativer auf. Das war die größte Veränderung für mich, einfach zu erkennen, dass es noch eine ganz andere Seite in mir gibt.«

Koeths Fotos setzen die Darstellerinnen respektvoll in Szene und zeigen die Normalität der Frauen hinter dem erotischen Image. Sie sagt dazu: »Ihre Leben sind genauso kompliziert wie unsere. Ich bin sehr dankbar, dass mir diese Frauen einen Teil ihres Lebens anvertraut haben, den sie in ihrem Berufsleben lieber geheim und für sich behalten.«

Bildstrecke und den Begleittext finden Sie auf der Webseite des British Journal of Photography.

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