MindGeek, die Muttergesellschaft der bekannten Webseiten Pornhub und Brazzers, wurde von Ethical Capital Partners, einer neuen Private-Equity-Firma mit Sitz in Ottawa, übernommen. Während die Höhe des Kaufpreises nicht bekannt gegeben wurde, besitzen Ethical Capital Partners und ungenannte internationale Investoren nun 100 % der MindGeek-Aktien, wie das Unternehmen in einer öffentlichen Erklärung bekannt gab.
Die neuen Eigentümer von MindGeek haben ihre Strategie für das Unternehmen vorgestellt, einschließlich der Pläne, mehr Transparenz zu schaffen und »einvernehmliche und sex-positive Erwachsenenunterhaltung« zu fördern. Der Gründungspartner von Ethical Capital Partners, Solomon Friedman, erklärte, dass das Unternehmen Diskussionen über Vertrauen und Sicherheit in der Sexarbeit anregen möchte. Friedman erwähnte auch, dass MindGeek erstklassige Tools zum Aufspüren und Verhindern illegaler Online-Aktivitäten entwickelt hat, und die neuen Eigentümer freuen sich, Zugang zu dieser Technologie zu haben.
ECP wollen auch das Vertrauen der Kreditkartenunternehmen zurückgewinnen, da MindGeek seit Jahren mit den führenden Kreditkartenunternehmen in Schwierigkeiten steckt. Darüber hinaus möchte das Unternehmen die Positionen des CEO und des COO neu besetzen, die im vergangenen Juni von den vorherigen Eigentümern aufgegeben worden waren.
MindGeek gab eine Erklärung ab, in der es sich über die Zusammenarbeit mit dem Team von Ethical Capital Partners begeistert zeigt. Die Übernahme von MindGeek durch eine Private-Equity-Firma mit Verbindungen zur kanadischen Cannabisbranche und zu mehreren Anwaltskanzleien mag für einige überraschend sein, aber es bleibt abzuwarten, wie sich dies langfristig auf die Politik des Unternehmens auswirken wird.
MindGeek ist immer noch der führende Akteur im Bereich der Online-Unterhaltung für Erwachsene mit einem Portfolio beliebter Webseiten, zu denen unter anderem Pornhub, Brazzers, Reality Kings und Digital Playground gehören. Das Unternehmen sah sich in der jüngsten Vergangenheit mit heftiger Kritik und Kontroversen konfrontiert, u. a. mit dem Vorwurf, nicht einvernehmliche, also missbräuchliche hergestellte Inhalte zu hosten und den illegalen Menschenhandel mit Prostitutionshintergrund zu fördern. In den letzten zwei Jahren hat MindGeek Schritte unternommen, um diese Probleme anzugehen, einschließlich der Einführung von Anforderungen zur Altersverifizierung und der Zusammenarbeit mit Organisationen, die sich für die Bekämpfung von Menschenhandel einsetzen.
Es bleibt abzuwarten, wie die neuen Eigentümer mit Themen wie der Inhaltsmoderation, der Privatsphäre der Benutzer und den Rechten von Sexarbeitern umgehen werden. Das erklärte Engagement der neuen Eigentümer für die Förderung von einvernehmlicher und sexpositiver Erwachsenenunterhaltung lässt jedoch vermuten, dass sie einen anderen Ansatz verfolgen werden als die früheren Eigentümer des Unternehmens.