
Die beliebte Hosting-Website für Bilder, Imgur, hat eine Aktualisierung ihrer Nutzungsbedingungen angekündigt. Darin heißt es, dass alle expliziten Bilder bis zum 15. Mai entfernt werden müssen. Ein weiterer Schlag für die Adult-Community online, da es sich bei dem Anbieter um einen der letzten großen Player handelte, der noch für das freie Internet stand.
Imgur hat angekündigt, wird sowohl automatische Erkennungssoftware als auch menschliche Moderation einzusetzen, um verbotene Inhalte zu erkennen und zu entfernen. Das Unternehmen hat erklärt, dass es plant, alte und inaktive Inhalte sowie Nacktheit, Pornografie und sexuell eindeutige Inhalte zu löschen, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf eindeutig pornografischen Inhalten liegt.
Der Grund für die Löschung von Inhalten für Erwachsene ist laut Angaben von Imgur der Wunsch, die Community und das Unternehmen vor den Risiken zu schützen, die von expliziten und illegalen Inhalten ausgehen. Damit dürfte letztlich wohl Druck von Finanzpartnern des Unternehmens gemeint sein, da Pornogegner seit einigen Jahren erkannt haben, dass es am effektivsten ist, Großkonzerne im Finanzbereich unter Druck zu setzen. Selbst große Social-Media-Anbieter sehen sich angesichts des Verlusts finanzieller Infrastrukturen nicht in der Lage, das Internet als freien Ort der Meinungsäußerung zu erhalten.
Es ist gut denkbar, dass die Muttergesellschaft Medialab AI vom liberalen Kurs bei Imgur Gefahren für die eigenen Geschäftstätigkeiten ausgemacht hat und dem Tochterunternehmen somit die neue Policy aufgedrückt hat.
Imgur hatte sich besonders unter Reddit-Nutzern einen guten Ruf erworben, wo die Website häufig für den Austausch von Links zu NSFW-Inhalten genutzt wurde. Auf der Forenplattform ist Imgur zum wichtigsten Tool für das Hochladen von NSFW-Bildern geworden, da Reddit selbst ebenfalls keine expliziten Inhalte erlaubt, die direkt auf der Plattform selbst hochgeladen werden.
Die aktualisierten Richtlinien stellen klar, was auf Imgur erlaubt ist und was nicht. Zuvor waren explizite/pornografische Inhalte auf der Seite zwar erlaubt, aber nur als Kommentar oder Galeriebeitrag. Dies führte zu Frustration unter den Nutzern, die Inhaltsverstöße für Inhalte erhielten, die sie an anderer Stelle außerhalb der Website gepostet hatten.
Nacktheit im Rahmen künstlerischen Ausdrucks soll weiterhin erlaubt sein, so wie es zuvor in den Regeln vorgesehen war. Obwohl Imgur keine Verwarnungen, Kontosperrungen oder Verbote in Bezug auf diese automatischen Flaggen aussprechen wird, kann dies Auswirkungen darauf haben, was eingereicht oder hochgeladen werden darf.
Sollten Nutzer Probleme haben, Inhalte hochzuladen, die fälschlicherweise als explizite Inhalte gekennzeichnet sind, werden sie gebeten, sich an das Support-Team von Imgur zu wenden.
Das Unternehmen scheint sich bewusst, dass es einen Großteil seiner Nutzer vergrätzen könnte und versucht die Änderungen so weich wie möglich zu formulieren. Ein ähnliches Vorgehen hatte in der Vergangenheit zum Absturz in die Bedeutungslosigkeit des einstigen Social Media Riesen tumblr geführt.