Hefner-Sohn will in die Politik

cooper hefner

Nach dem Verkauf der letzten Anteile am seit Jahren schrumpfenden Playboy-Konzern, war es still um die Familie Hefner geworden.  Nun hat Cooper Hefner, der Sohn des Playboy-Gründers Hugh Hefner, bekannt gegeben, dass er sich für die Demokraten um die Kandidatur eines Sitzes im kalifornischen Senat bewerben möchte. Damit führt er das Erbe seines Vaters insofern fort, als dass dieser sein Leben lang mit seinem Magazin auch für progressive und liberale Themen gekämpft hat.

Vermutlich aufgrund der Ermangelung an Adelsfamilien lieben die Amerikaner dynastische Politiker- und Unternehmerfamilien, die Kennedys, die Rockefellers, die Clintons, die Bushs, die Trumps, sie alle sind so etwas wie der fehlende Adel im völlig zerrissenen Land, das bisweilen den Anschein macht, kurz vor einem Bürgerkrieg zu stehen.

Nun scheint der ehemalige Creative Director des Playboys, Gründersohn Cooper Hefner, dazu aufzuschwingen, das Erbe seines Vaters anzutreten und aus dem Familiennamen eine neue Dynastie zu machen. Cooper ist mit seinen 28 Jahren jedenfalls deutlich zu jung, um sich mit den Millionen aus dem Verkauf seiner Anteile am Erotikkonzern für den Rest seines Lebens auf die faule Haut zu legen. Nach der Gründung eines neuen Unternehmens scheint ihm der Sinn nicht zu stehen, stattdessen plant der Verlegersohn eine Karriere in der Politik.

Hefner will für die Demokraten bei den Wahlen im Herbst in den kalifornischen Senat einziehen. Dazu lotet er seine Chancen für eine Kandidatur bei den Wahlen im Herbst aus.In einem Interview äußert sich der Sohn Hugh Hefners zu seinen Motivationen. »Ich mache mir große Sorgen über meine Community und unser Land. Ich glaube, dass es essenziell für eine neue politische Führung ist, die sich dem Dienst an der Gesellschaft verpflichtet fühlt und alle Kalifornier zu Höherem anspornt.«

Trotz seines jungen Alters kann er schon auf einige Jahre in der Öffentlichkeit und in Führungspositionen verweisen. Nachdem er Playboy zeitweise verlassen hatte, traf das Blatt die kontroverse Entscheidung, keine Nacktdarstellungen mehr zu veröffentlichen. Hefner kritisierte das scharf. Die sinkende Auflage gab ihm recht. Das Magazin heuerte ihn erneut an und die nackten Häschen kehrten zurück.

In den Folgejahren versuchte er, die nachlassende Bedeutung des Magazins dadurch zu kontern, dass er es konsequent auf den neuen Zeitgeist einzuschwören versuchte. Ein erstes Transgender-Bunny zierte unter seiner Führung das Cover. Der Umschwung gelang ihm jedoch nicht. Nach dem Verkauf der Anteile am Erotikkonzern, dessen Marke inzwischen weitaus mehr wert ist als seine Geschäftstätigkeit, schied Cooper Hefner aus dem Unternehmen aus. Der neue Eigentümer verkündete nun kürzlich die Einstellung der US-Printausgabe.

Neben seiner Arbeit für Playboy will Hefner aber noch andere Stationen seines Lebenslaufs in die Waagschale für eine künftige Politkarriere werfen und betont das politische Element in seinen bisherigen Tätigkeiten. Er sagt: »Ob als Reserve-Gefreiter der U.S. Air Force oder in verschiedenen Vereinen zur Entwicklung und Implementierung von Strategien zum Wohle der Öffentlichkeit habe ich schon lange in dieser Richtung gearbeitet.«

Zu seinen Kampagnenthemen für die Kandidatur um den Senatsposten im 30. Distrikt Kaliforniens gehören ein Aktionsplan zu Klimawandel und nachhaltige Energiegewinnung, die Bewältigung der Obdachlosenkrise in den USA und eine Reform der Polizei. Zum Distrikt zählen die Viertel Century City, Cheviot Hills, Culver City, Downtown Los Angeles und South Los Angeles sowie Teile von Inglewood. Der Testballon im Bezirk, der nahezu 1 Million Einwohner zählt, weist natürlich auf größere Ambitionen des angehenden Politikers.

Dazu muss er sich allerdings gegen die bisherige Senatorin Holly Mitchell durchsetzen, die das Wohlwollen des Gouverneurs und Trump-Kritikers Gavin Newsom genießt. Hefner zählt sich somit zum progressiven, jüngeren Flügel der Partei, der den noch immer auf Konsens ausgerichteten Parteioberen der Demokraten zunehmend ungemütlich wird.

Insbesondere in der Corona-Krise sei Zeit für einen grundlegenden Wandel, so Hefner. »Unsere gegenwärtigen politischen Vertreter haben zu oft darin versagt, sinnvolle Lösungen für die Probleme zu schaffen, mit denen sich Los Angeles und Kalifornien insgesamt konfrontiert sieht. Meine größte Sorge ist derzeit COVID-19 und wie es sich auf die Probleme auswirken wird, mit denen unsere Gemeinschaft ohnehin zu kämpfen hat.«

Er fügt hinzu: »Dies ist die größte Krise unserer Zeit, aber ich trete auch an, um mich langfristigen Problemen zu widmen wie dem Klimawandel und soziale Ungleichheit. Wirksames Handeln, das auf die Zukunft ausgerichtet ist, ist jetzt bitter nötig.«

Hefner verbrachte seine Kindheit im legendären Playboy Mansion im kalifornischen Westwood. Er stammt aus der zweiten Ehe Hugh Hefners mit Kimberley Conrad. Der 28-Jährige ist mit der Schauspielerin Scarlett Byrne verheiratet und wird im August Vater.

Weitere Informationen zur Kampagne des Playboy-Sprosses finden Sie hier.

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