
Die US-Politikerin Jessi Melton setzt sich an die Spitze der Anti-Porno-Bewegung und versucht ihre Kandidatur um einen Sitz im Parlament von Florida mit dem Thema zu verbinden. Ein weiteres Zeichen für einen Frontalangriff der US-Republikaner um Donald J. Trump auf die Pornobranche.
Die aus Boca Rota stammende US-Politikerin Jessi Melton begibt sich in einen Feldzug gegen Pornografie. Ihre gesamte politische Karriere scheint an der Auslöschung der Pornografie orientiert. Ihrer Meinung nach ist die Branche Teil des größten kriminellen Netzwerks der Welt.
Um ihren Krieg gegen die Pornografie mit Argumenten auszustatten, greift sie tief in die Mottenkiste der sexarbeiterfeindlichsten Vorurteile. Sie glaubt, ein Großteil der Pornodarstellerinnen habe irgendeine Form von sexuellem Missbrauch oder Menschenhandel als Kind erlebt. Melton denkt, alle Pornodarsteller seien Opfer. Da hält sie aber nicht an, ihrer Meinung nach sind auch die Konsumenten von Pornos allesamt Opfer.
Ihre Strategie setzt an der Existenz der Darsteller selbst an. Um ihr Ziel zu erreichen, will sie die Bezahlung von Pornodarstellern kriminalisieren, da es sich um eine Form der Prostitution handele, die in den USA landesweit verboten sei.
Auf Instagram kennt Melton nur wenig differenzierte Gedankengänge, in ihrer Kurzbio gibt sie al Interessen die republikanischen Klassiker »Gott, Amerika und den zweiten Verfassungszusatz an«. Religion, Nationalismus und das Recht auf Waffenbesitz, dumpfer geht es kaum.
In Ihren eigenen Worten klingt das ganze so:
Die überwiegende Mehrheit der Pornodarsteller sind Opfer sexuellen Missbrauchs, Kindesmisshandlung oder Menschenhandel. Niemand wacht plötzlich auf und entscheidet sich dazu, in einem Pornofilm mitzuwirken. Es sind Opfer, ganz wie die Konsumenten dieser Inhalte selbst.
Wir müssen gegen jene zu Feld ziehen, die von zerbrochenen Familien, ruinierten Frauen und missbrauchten Kindern profitieren, nicht gegen die Darsteller und Kunden. Pornografie zerstört unsere Frauen und unsere Familien.
Ob wir die Branche auf nationaler oder Landesebene angreifen, müssen wir erst noch klären, und es ist wichtig, dass wir unsere Verfassung im Verlauf des Prozesses respektieren und beachten.«
Ein guter Rat wäre es daher, das Recht auf Selbstbestimmung und Meinungsfreiheit zu beachten und den traditionellen US-Werten der freien Selbstverwirklichung Raum zu lassen, statt sich repressiver Ideen aus der Mottenkiste der Moralapostel der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts zu bedienen, die nichts als Leid über Menschen gebracht haben.
Dabei würde sie eine super Darstellerin abgeben!
So eine Meinung findet man aber auch bei feministischen US-Demokraten. Trump selbst ist kein Pornofeind und hat bisher keine Angriffe gegen die Branche initiiert, wird aber sicher von diesem christkonservativen Flügel gedrängt.