Paypal lässt Pornhub-Models im Regen stehen

SEPA pornhub

Herber Schlag für zahlreiche Performer, Darsteller und Models auf Pornhub: Paypal hat der größten Plattform der Branche die Möglichkeit genommen, etwa 100.000 Darsteller mit Hilfe des Zahlungsabwicklers zu bezahlen. Damit verzögern sich zahlreiche Auszahlungen. Besonders problematisch dabei ist, dass für manch einen Darsteller Paypal die einzige Möglichkeit ist, Geld zu empfangen.

Paypal gehört bereits seit Jahren zu den für die Erotikbranche problematischsten und feindlichsten Zahlungsabwicklern. Die Zensurbestimmungen des Dienstleisters sind so vage gefasst, dass Accounts von Darstellern, Studios und anderen Marktteilnehmern ständig von Schließung bedroht sind oder Zahlungen eingefroren werden. In vielen Ländern Südamerikas und auch beispielsweise in Russland aber ist der weltweit verfügbare Dienst unverzichtbar und nicht selten die einzige Möglichkeit, für Darsteller ihr Geld von internationalen Kunden und Plattformen zu erhalten.
Nun hat Paypal Pornhub, dem größten Pornonetzwerk des Internets und einer der wichtigsten Plattformen für den Direktverkauf von Darstellern an ihre Fans, die Möglichkeit genommen, Auszahlungen an die Darsteller und Performer vorzunehmen. Laut einer Presseerklärung der Mindgeek-Tochter Pornhub sind offenbar Zahlungen aus dem Oktober betroffen und bis zu 100.000 Darsteller weltweit sind betroffen.

Für Darsteller und Partner mit Sitz in Europa bietet Pornhub seit kurzem auch SEPA-Auszahlungen. Somit dürften EU-Models relativ leicht ausweichen können und ihre Zahlungen rasch erhalten. Über diesen Link erklärt Pornhub, wie die Umstellung möglich ist. Auch für kanadische und US-Models dürfte schnell Ersatz gefunden werden. Wer seine Zahlungsoptionen bei Pornhub aktualisiert, wird sein Geld rasch erhalten, verspricht das Netzwerk. Ende der Woche sollen die Zahlungen auf den Weg gebracht werden.

Für Darsteller aus anderen Teilen der Welt könnte sich die Paypal-Sperre aber zu einem Problem entwickeln. Dies sieht man auch an dem Kommentarbaum, der sich unter dem Blogeintrag des Unternehmens entwickelt hat. Darsteller aus Südamerika und Russland haben oftmals weit weniger Möglichkeiten und Paypal ist nicht selten die einzige Möglichkeit, rasch und kostengünstig bezahlt zu werden. Andere Wege sind teils nicht möglich, teils sehr teuer oder unsicher.

Paypal zeigt damit erneut wenig Sensibilität im Umgang mit Sexarbeitern und Mitgliedern der Erotikbranche. Zwar ist das Problem seit Jahren durchaus bekannt, und Paypal kann argumentieren, dass Pornhub es besser hätte wissen müssen, aber ohne Übergang so große Geldmengen aufzuhalten, und zig Tausend Menschen weltweit in Schwierigkeiten zu bringen, ist immens verantwortungslos und stellt eine schwere Diskriminierung von Sexarbeitern dar. So kurz vor Weihnachten ist das natürlich besonders bitter.

Gegenüber Vice kommentiert ein Paypal-Sprecher kühl: »Nach einer Überprüfung haben wir festgestellt, dass Pornhub bestimmte geschäftliche Zahlungen über PayPal getätigt hat, ohne unsere Zustimmung einzuholen. Wir haben Maßnahmen ergriffen, um zu verhindern, dass diese Transaktionen stattfinden.« Paypal ist dazu sicher berichtigt, die wichtige Stellung des Konzerns jedoch sollte zu verantwortungsvollerem Umgang führen.

Hier der Link zur Meldung von Pornhub. Dort finden Sie auch Informationen, welche alternativen Auszahlungsformen zur Verfügung stehen.

 

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