Mitte dieser Woche hat Twitter das Ende für den beliebten Video-Microblogging-Dienst Vine verkündet. Jetzt gibt es einen neuen Interessenten für Vine – Pornhub hat ein öffentliches Angebot für die Übernahme des Dienstes gemacht.

„Sechs Sekunden sind mehr als genug“, soll Vize-Präsident Corey Price laut eigenen Angaben in einem Übernahmeangebot an Twitter-Chef Jack Dorsey geschrieben haben. Sechs Sekunden, das ist die Länge eines Vine-Videos. Und laut Pornhub-Vize Price genügend Zeit für Menschen, die sich mit sich selbst vernügen wollen. Pornhub könne sich daher vorstellen, Vine zu übernehmen, wenn Twitter es jetzt nicht mehr haben wolle, so Price. Man könnte die Plattform in Gänze erhalten und zudem als Not-safe-for-Work-Network, also mit Inhalten „ab 18 Jahren“ anreichern.

Öl in das Feuer geschüttet

Die Vine-Community schwankt nun zwischen Hoffnung, dass es Pornhub Ernst meinen könnte und ihren Dienst rettet, und dem Ärger darüber, das Pornhub noch Öl in das Feuer schüttet und die Aufmerksamkeit für Vine für eine Marketing-Aktion nutzt.

Vine ist dabei vor allem in den USA mit seinen kurzen Video-Sequenzen überaus beliebt, das Ende kommt für die treuen Nutzer des Netzwerks daher überraschend. Doch Twitter will vor allem sparen und sieht in der Aufgabe von Vine eine gute Chance. Twitter hatte Vine vor vier Jahren zum Preis von 30 Millionen US-Dollar übernommen.

Pornhub meint es (nicht zuletzt) wegen dieser eher flapsigen Details, die zu dem Übernahmeangebot ans Licht gekommen sind, mit dem Aufkauf allem Anschein nach aber keinesfalls ernst, schreibt das Online-Magazin CNET. CNET wurde von Pornhub über das Übernahmeangebot direkt informiert und erhielt eine Kopie des Briefes an Twitter. Es sieht nun nach einem Seitenhieb auf Dorsey aus, der sich in den letzten Jahren immer wieder gegen Werbe-Angebote aus der Pornobranche ausgesprochen haben soll.

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