
Wenn Amerikaner an Pornos und Fußball denken, kommt ihnen vielleicht zunächst Assoziationen an gewisse Kategorien auf Streaming-Seiten in den Kopf, MILFs zum Beispiel oder Soccer Moms. Das könnte sich bald ändern, wenn die Partnerschaft zwischen dem US-amerikanischen Fußballteam Washington Square FC und dem umstrittenen Pornogiganten RedTube ein Erfolg wird.
Während Fußball in den USA immer noch viel von jungen Mädchen gespielt wird und die Lieblingssportarten der Amerikaner auf absehbare Zeit sicher American Fooball und Baseball bleiben werden, könnte ein kürzlich öffentlich gemachter Sponsorship-Deal zusammenbringen, was zusammen gehört: die lukrativen Unterhaltungsbranchen Sex und Sport.
Laut einem Bericht von MassLive hat das Fußballteam Washington Square FC aus Brookline, Massachusetts soeben eine Partnerschaft mit dem Streaming-Riesen RedTube bekanntgegeben. In einem Interview sagte der Kapitän der Mannschaft, der anonym bleiben wollte »Wir brauchten neue Trikos und Ausrüstung für den Platz. Da haben wir uns gedacht, wir spielen groß auf und versuchen eine neue Einkommensquelle aufzutun.«
Das Team hat also einen recht pragmatischen Ansatz entwickelt, um sich den finanziellen Problemen einer kleinen Mannschaft zu stellen und dabei ins Schwarze getroffen. Sie haben RedTube über Twitter kontaktiert und hatten in nur 10 Minuten eine Zusage. In einem Interview mit American Pyramid Blog führt Klippert die Entstehungsgeschichte des Deals weiter aus: »Er und ich (der ehemalige Mannschaftskamerad Jaime Skelton) waren mit ein paar anderen Spielern abends etwas betrunken und haben Scherze darüber gemacht, dass wir uns durch ein Pornounternehmen finanzieren lassen sollten.« Zunächst waren die Spieler nicht davon ausgegangen, dass es wirklich funktionieren könnte. »Aber Jaime ist ein großes Schreibtalent (…) Also hat er einen Brief aufgesetzt und hat es ein bisschen überarbeitet, dann einen Screenshot gemacht und das ganze dann an den Twitter-Account von RedTube geschickt.«
Jon fährt fort: »Und da trafen wir auf Emma, die den Social Media-Account betreibt. Kurz nachdem die Sache online ging, hatten wir über 50 Likes und bekommen immer noch mehr. Sie hat uns dann direkt geschrieben und ich habe mit ihr die Details des Deals besprochen.«
Das RedTube-Logo erscheint nun also auf den Trikots der Fußballer. Beide Seiten haben Stillschweigen über die weiteren Details der Partnerschaft vereinbar. Dass Washington Square FC jedoch in eine sorgenfreiere Zukunft blickt, dürfte auf der Hand liegen. Auch kleine Vereine haben einen hohen Kapitalbedarf und häufig nur wenig Möglichkeiten, sich über Sponsoren zu finanzieren. Der ungewöhnliche Deal wurde möglich, da die Mannschaft in einer kleinen Liga spielt und nicht an die strengen Vorgaben in größeren Ligen gebunden ist, in denen Pornounternehmen als Werbepartner nicht zugelassen sind.
Die globale Medienaufmerksamkeit für den Deal hat sich für die leidenschaftlichen Kicker von Washington Square FC bereits bezahlt gemacht. Im Augenblick nutzen sie die Gelegenheit, auch ihren bemerkenswerten Geschäftssinn unter Beweis zu stellen. Nur wenige Tage nach der Eröffnung eines Onlineshops für den Verkauf der neuen Trikots hat das Team laut eigenen Angaben bereits 200 Bestellungen aus aller Welt erhalten. Die Kunden kamen auch aus Europa und Asien.
Jon Klippert ist also alles andere als defensiv über den Deal des Teams: »Es ist vielleicht ein bisschen seltsam, und manche Leute halten das für kontrovers, aber mal ehrlich, das ist ein Männerverein, und wir haben etwas Einzigartiges erreicht.«
Also weiter so, Washington Square FC: vielleicht finden die Amerikaner am Schluss ja doch noch Gefallen am Fußball!