
Das Pornounternehmen CamSoda möchte Blowjobs überall im Netz verkaufen. Bei der Verfolgung dieses edlen Ziels hat die Seite kürzlich BlowCast eröffnet, einen Dienst, den das Unternehmen das “iTunes bei Blowjobs” nennt. Ähnlich wie bei dem Musikhändler laden sich BlowCast-Kunden Informationen herunter, die durch durch Models fellationierte Sensoren gesammelt wurden.
Porno war bekanntermaßen verantwortlich dafür, dass der Markt für Hochgeschwindigkeitsnetze in den späten Neunziger Jahren zunahm. Während Virtual Reality immer realistischer wird und haptische Erlebnisse erwartet werden, versucht VR-Pornographie den nächsten Datenrausch der Branche auszulösen. BlowCast von CamSoda ist ein Teledildonic-Spielzeug, das Teil einer umfassenden Erfahrung sein soll.
Und so funktioniert’s: Wer einen Blowjob geben möchte, verrichtet sein Werk auf einem Dildo, der den ausgeübten Druck aufzeichnet. Diese Daten werden in ein Blowjob-File geschrieben, das auf den CamSoda-Servern liegt. Wer sich mechanisch einen blasen lassen möchte, lädt diese Information auf seinen Computer, der die Datei in eine sogenannte Sleeve, eine “Hülle” spielt, die etwa $250 kostet. Das Gerät nutzt seine innen liegenden Ringe, um den aufgezeichneten Blowjob auszuführen.
Die Reinigung erfolgt analog.
“Wir haben viel Zeit damit verbracht, uns die neue Technologie genau anzusehen. Wir haben darüber nachgedacht, was die Technologie für Dinge ermöglicht, die vorher nicht möglich waren. Das ist ein ideales Beispiel”, so CamSoda Präsident Daron Lundeen. “Die meisten Menschen würden niemals ein Glory Hole nutzen, das ist Angst beladen und vieles andere mehr. Jetzt aber gibt es ein Gerät, mit dem man ein kleines bisschen von der Aufregung erleben kann, ohne eine sichere Umgebung zu verlassen. Wir dachten, dass sich Menschen dafür interessieren würden. Die langfristige Strategie ist hier natürlich, dass Menschen losgehen und sich diese Geräte kaufen, damit sie die virtuelle Realität der Teledildonic mit einer VR-Brille entdecken und sich in eine sexuelle Erfahrung versenken.”
Die BlowCast Landing Page zeigt alle Modelle, die Blowjobs eingeschickt haben. Daneben wird die Anzahl der Likes angezeigt, die sie für ihre Fähigkeiten erhalten haben.
Auf den Seiten der Modells werden die für die Nutzer erhältlichen Blowjob-Arten aufgelistet. Die Sessions haben unterschiedliche Namen, die normalerweise die Art der Stimulation, die Nutzer erhalten werden, zusammen mit der Dauer der Session beschreiben. Darüber hinaus gibt es Nutzerbewertungen und die Möglichkeit den Fellatio in 5-Sekunden Schritten vor- oder zurückzuspulen.
Es gibt allerdings auch ein paar Nachteile bei BlowCast. Lundeen hält die Sleeves für etwas teuer, doch seine Firma hängt dabei von einem Dritthersteller ab, der sie herstellt. Daher sind alle verfügbaren Blowjobs die ersten 30 Tage kostenlos. Danach kosten sie $1.
Lundeen räumt ein, dass es “nicht wie in echt ist”, dass es aber “weitaus besser [ist], als man annehmen würde.” BlowCast geht es allerdings auch nicht um Echtheit. Im wesentlichen sollen die Sleeves dazu führen, dass die Menschen sich an neue Sex-Technologien gewöhnen. Es dient als eine Art Brücke.
Lundeen schlägt auch eine alternative Nutzung der Technologie vor. Wer seine Oralsex-Fähigkeiten verbessern will, kann einen Blowjob an CamSoda übermitteln und dazu Feedback erhalten. Heteromänner können experimentieren, indem sie ihre Versuche aufzeichnen. Wen es anmacht, möglichst viele Leute oral zu befriedigen, hat nun Gelegenheit dazu. Lundeen weist auch darauf hin, dass seine Technologie Menschen Stimulation verschaffen kann, die ansonsten vielleicht keinen Zugang dazu haben. Er hat bereits Kontakt mit einem Stummen, der CamSoda als Sexersatz nutzt.
“Das ist ein gutes Beispiel dafür, was diese Technologie alles kann”, sagt Lundeen. “Das ist ein Kerl, der nicht einfach rausmarschieren und eine traditionelle Beziehung mit einer Frau eingehen kann, doch auf einer Camsite geht das. So sehen wir die Sache: hilft das Menschen, macht es Menschen Freude?”
Derzeit gibt es keine Videos zu den Blowjobs. Doch CamSoda arbeitet neben BlowCast an mehreren Projekten, um umfassendere sexuelle Erfahrungen zu schaffen. Die Camseite verfügt bereits über ein CamSoda-Haus, in dem Modells leben, und Nutzer können sich mit Hilfe der VR-Technologie 360° in dem Haus bewegen. Bald schon werden sogenannte VR-Rigs zur Verfügung stehen, die auf ferngesteuerten Wagen sitzen, so dass die Nutzer im Haus herumfahren können.
“Wir sind sehr offen eingestellt. Wir werden nicht still herumsitzen”, sagt Lundeen. “Wir schauen uns jede neu auf den Markt kommende Technologie an und schauen, ob Menschen sie nutzen werden, und wie man sie sicher einsetzen kann. Letztlich wollen wir das Sexleben der Menschen erweitern.”
Photos via CamSoda, Flickr / Pulseman