US Magazin Brides gibt künftigen Paaren Pornotipps

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Wie wir aus zahlreichen kitschigen Komödien wissen, haben die USA eine heftige Fixation auf Hochzeiten. Das erfolgreichste Magazin in diesem Bereich ist die monatlich erscheinende Zeitschrift Brides. Ausgerechnet das Fachblatt für die romantische Verklärung der Eheschließung gibt nun Tipps und Ratschläge zum Pornokonsum und gibt sich auffällig gelassen.

Die zum Edelfeder-Konzern CondéNast (Vogue, Vanity Fair, New Yorker) gehörende Zeitschrift erscheint alle zwei Monate in einer Auflage von über 300.000 Exemplaren und gehört zur Standardausrüstung zahlreicher Paare, die sich das Ja-Wort geben wollen und ihre Hochzeit planen.

Nun veröffentlicht das Blatt Tipps und Ratschläge zum Umgang mit Pornografie für frisch vermähle Paare. Dabei stemmt sich das Magazin vor allem gegen die Vorstellung, dass die Art der konsumierten Filme etwas über Wünsche im realen Sexleben aussagen müsste. »Eine der größten Unsicherheiten entsteht daraus, dass wenn unser Partner Inhalte schaut, die unserem Sexleben im realen Leben nicht entsprechen, dass dies bedeuten würde, dass unser Partner nicht zufrieden mit uns wäre. Wenn er flotte Dreier schaut, muss er auch einen flotten Dreier in Wirklichkeit wollen; wenn einer der Partner Bondagevideos schaut, muss er sich nach einem SM-Keller sehen. Das ist nicht wahr. Pornografie sagt nichts über unsere sexuellen Vorlieben im realen Leben«, so das Magazin und erklärt, dass Pornokonsum und Sex mit dem Partner zwei völlig unterschiedliche Dinge seien.

Brides erläutert, dass Pornografie im Wesentlichen ein Unterhaltungsprodukt sei, in dem es um Fantasien nicht notwendigerweise um Wünsche ginge und erklärt Pornokonsum als weitestgehend normal. Die gesellschaftliche Erwartungshaltung gegenüber Pornos sei, dass Leute »die Gangbangs schauen, jederzeit Gangbangs ausleben wollen. Das ist in etwa so, als würde man behaupten, dass der eigene Partner illegale Autorennen fahren will, nur weil er The Fast and The Furious schaut.«

Im Fortverlauf setzt sich das Magazin für einen entspannten Umgang mit Pornografie ein und formuliert bemerkenswert offen Zweifel an monogamen Sexleben: »Uns wird gesagt, dass wir für den Rest unseres Lebens Sex nur mit dieser einer Person haben sollen, nur an eine Person denken sollen und damit immer glücklich sein sollen. Während das für manche stimmen mag, braucht es dennoch Abwechslung.«

Die einzige Auswirkung auf die Realität, die das Magazin Pornografie zuspricht, ist, dass sie als Inspirationsquelle zur Abwechslung im partnerschaftlichen Sexleben dienen kann: »Vielleicht schaut man eine wirklich harte Gangbang-Szene und denkt: ‚Ich fänds schön, wenn meine Frau mich so auf den Hintern schlagen würde. Ich will die anderen Typen nicht um mich rum, aber wenn sie mir so auf den Hintern schlüge, das wäre toll.«

Schlussendlich gibt Brides seinen Leserinnen und Lesern jedoch noch eine Warnung mit auf den Weg: »Pornos schauen ist in Ordnung und normal, aber man kann durchaus zwanghafte Tendenzen entwickeln, wenn man nicht aufpasst. Sich darum bewusst zu sein, ist entscheidend. (…) Pornos sind sehr erregend. Zu viel davon kann jedoch die reale Erfahrung etwas langweilig scheinen lassen. Auf dieses Gleis will man nicht geraten. Das sind zwei völlig unterschiedliche Sachen und Erfahrungen.« Und so lautet der abschließende Rat: »Achten Sie auf Ihre Pornogewohnheiten und sprechen Sie mit Ihrem Partner.  Wenn Sie glauben, dass Pornos Ihr reales Sexleben negativ berühren, machen Sie eine Pause oder konsumieren Sie weniger (…) Suchen Sie sich am besten auch zusammen Pornos, die Sie gemeinsam für den Rest Ihres Lebens genießen können.« Der Ratschlag ist mit einem Link hinterlegt, der zu einer kuratierten Auswahl des Magazins führt, in der Pornofilme für Ehepaare empfohlen werden.

QuelleBrides

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