
Mit GameWithMe geht eine Streaming-Plattform an den Start, die sich wie Twitch explizit an Gamer richtet. Alleinstellungsmerkmal des Neulings? Das Portal will keinerlei Zensur ausüben und anders als die Marktführer den Großteil der Einnahmen an die Gamer ausschütten.
Große und kleine Gamer nutzen derzeit vor allem Twitch und Youtube, um ihre E-Sport-Spiele und Gaming-Videos an das weltweite Millionenpublikum zu streamen bzw. ihren Fans und Followern zur Verfügung zu stellen.
Dabei gilt es jedoch insbesondere bei Livestreams viel zu beachten. Und manch ein Gamer sah sich unvermittelt trotz zahlreicher Fans mit einem Mal gebannt. Verletzungen gegen die Nutzungsrichtlinien können auf vielerlei Arten geschehen, bei Youtube reicht es bisweilen zu oft zu fluchen und schon ist man aus dem für viele wichtigen Werbeprogramm gestrichen. Andere Gamer waren zu explizit oder kontrovers, wieder andere bekamen für Nacktheit oder angedeutete Nacktheit den Zugang zu ihrem Publikum gesperrt.
Gamer-Plattform für unzensierte Streams
GameWithMe bietet sich explizit als Alternative für jene Gamer an, die mit den Zensurvorgaben der großen Portale entweder bereits Probleme bekommen haben oder sich von einer anderen Seite zeigen wollen.
Nach wie vor zählen die Gaming-Streams zum am schnellsten wachsenden Segment im Online-Entertainment. Immer mehr Spieler verdienen mit ihren Streams Geld, und die wachsende Popularität des E-Sports wird zweifellos für eine weitere Wachstumskurve im Markt sorgen.
GameWithMe legt sich mit Youtube & Co an
Bei so viel Wachstum sollte man meinen, ist Platz für Nischenanbieter neben Twitch und YouTube. Schließlich werden die großen Pioniere in dem Bereich von immer strikteren Vorgaben und gesellschaftlichen Erwartungen dazu gezwungen, die Inhalte stärker zu zensieren. GameWithMe will von Anfang an, auf zensurfreie Angebote setzen und seinen streamenden Gamern zudem mit höheren Ausschüttungsraten von den Martkführern weglocken. Bis zu 70% aller Einnahmen soll an die Inhalteproduzenten fließen, was natürlich nur spannend ist, wenn die Reichweite stimmt. Und da haben Twitch und YouTube bis auf Weiteres die Nase vorn.
Steve Hamilton, CEO und Gründer von GameWithMe gibt sich jedoch kampflustig: »Unsere Konkurrenten marginalisieren alle Broadcaster auf ihren Plattformen und zahlen nur die obersten 5% wie die Stars, die sie sind. Wir wollen mit GameWithMe eine Heimat für exzellente Gaming-Inhalte schaffen und die Möglichkeit bieten, bezahlte Shows zu streamen, die zensurfrei angeboten werden können.«
Reicht das Argument »Zensurfreies Streamen« im Gaming-Bereich?
Hamilton selbst hat seine Firma aufgrund einer Zensurerfahrung bei den großen Portalen gegründet. Aufgrund eines die Richtlinien verletzenden Shirts einer seiner Broadcasterinnen, die zu viel Dekolleté zeigte, wurde ihm sein gesamter Account gesperrt.
Neben der Frage, ob Gamer wirklich für bessere Behandlung und zensurfreies Streamen ihre meist junge Karriere für ein bisher unbekanntes Portal risikieren, spielt natürlich auch das Publikum selbst eine Rolle. Lässt es sich in ausreichender Zahl für eine weitere Plattform begeistern?
Momentan ist GameWithMe in einer Beta-Version für Interessierte geöffnet. Wer mehr erfahren möchte, kann sich auf der Webseite der neuen Plattform umschauen.