Großbritannien führt Altersnachweis für XXX-Inhalte im Netz ein

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Großbritannien geht gern eigene Wege, das wissen insbesondere Europäer seit mehreren Jahrzehnten. Mitten im ungewissen Brexit-Gehangel tritt nun ein besonders umstrittenes Gesetz in Kraft: Ab dem 15. Juli ist Großbritannien das erste Land der Welt, in dem Internetnutzer einen Altersnachweis zu erbringen haben, wenn sie Inhalte für Erwachsene aufrufen wollen. Anbieter müssen unter hohen Strafandrohungen sicherstellen, dass ihre Inhalte nicht für Minderjährige zugänglich sind.

Ein Gesetz, das Pornoanbieter im Netz dazu verpflichtet, das Alter ihrer Kunden zu überprüfen tritt am 15. Juli in Kraft, verkündet das britische Department for Digital, Culture, Media & Sport. Wird die Altersprüfung nicht durchgeführt, drohen schwere Sanktionen. Dass Gesetz hatte im Vorfeld immense Kritik auf sich gezogen, da über die Altersprüfung auch Zensurmaßnahmen und eine stärkere Überwachung des Nutzerverhaltens von Regierungsseite möglich würde.

Regierungsposition: Offline-Recht muss online gelten

Im Grunde, so sagen Verteidiger des Gesetzes, gehe es lediglich darum, die offline geltenden Gesetze auch online durchzusetzen. Außerdem so die Befürworter, erlaube die neue Technik einen umfangreichen Datenschutz und gewährleiste auch die Privatsphäre der Nutzer weiterhin.

Für Pornoanbieter im Netz brechen dennoch schwierigere Zeiten an. Britische Webseiten müssen nun dafür Sorge tragen, technisch sicherzustellen, dass die Nutzer des Angebots über 18 Jahre sind.

Regierungsbehörde reguliert die Anbieter von Age Verification Systems

Für die Durchsetzung der Vorgabe wird das British Board of Film Classification (BBFC) zuständig sein. Ab dem 15. Juli gilt eine Implementierungsperiode. Anbieter haben also eine gewisse Zeit, die notwendige Technik zu installieren. Da das Gesetzesvorhaben seit Jahren bekannt ist, sind viele Anbieter ohnehin bereits vorbereitet.

Die Anbieter für sogenannte Age-Verification-Solutions werden von der BBFC überwacht und zertifiziert. Angeblich sollen nur Anbieter mit hohen Datenschutzanforderungen zertifiziert werden. Die BBFC wird über eine eigens eingerichtete Webseite den Konsumenten eine Möglichkeit geben, zwischen unterschiedlichen Altersprüfungs-Systemen unterscheiden zu können. Das Angebot ist unter dem Namen  Ageverificationregulationer.com abrufbar.

Jugendschutz Vorrang vor Meinungsfreiheit und Datenschutz

Die Abgeordnete Margot James sagt dazu: »Erwachseneninhalte sind online derzeit zu leicht für Kinder aufrufbar. Die Einführung eines verpflichtenden Altersnachweises ist eine weltweite Premiere, und wir haben uns Zeit genommen, um Datenschutzprobleme mit der Notwendigkeit abzuwägen, Kinder vor unangemessenen Inhalten zu schützen. Wir wollen, dass Großbritannien der sicherste Ort der Welt ist, um online zu gehen, und diese neuen Gesetze werden dabei helfen, dieses Ziel zu erreichen.«

Kritiker sagen, dass von dem Gesetz ein falsches Signal ausgehe. Die zunehmende Übergriffigkeit von Staaten gegen das freie Internet bedrohe Meinungsfreiheit und öffne staatlicher Verfolgung Tür und Tor.

Weitere Informationen vonseiten der britischen Regierung finden Sie hier.

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