
Der Deepfake Trend wird sich vermutlich noch stärker ausbreiten, denn die zur Erstellung der Videos benötigte Software ist frei verfügbar. Sie heißt FakeApp und kann über einen offiziellen Torrent heruntergeladen werden.
Die rechtliche Seite ist ein bisschen unklar. Anders als Rachepornos handelt es sich ja nicht um authentische Nacktbilder einer Person. Und ohne eine echte Verletzung der Privatsphäre kann das Problem der Deepfakes nicht auf die gleiche Weise gelöst werden wie Rachepornos. Das Magazin Wired bringt es auf den Punkt: »Man kann niemanden dafür verklagen, intime Details des eigenen Lebens zu verbreiten, wenn es nicht das eigene Leben ist, das da verbreitet wird.«
Der einzige legale Weg, Deepfake Pornos zu stoppen, scheint über den Umweg der Urheberrechtsverletzungen. Die Produzenten des für den Fake verwendeten Pornofilms könnten aufgrund einer Verletzung des Urheberrechts klagen. In einigen Staaten und Ländern wird es außerdem möglich sein, über das Recht am eigenen Bild Klage einzureichen, wann immer der eigene Name oder das Bild eines Menschen ins Spiel kommt. Diese Gesetze sind aber weltweit sehr unterschiedlich. Fraglich ist auch, ob dem Produzenten des Fakes nicht sogar ein eigenes Urheberrecht durch die Erstellung eines eigenständigen Werkes zufällt. Dann wäre ein solcher Film eventuell durch Rechtsprechungen im Themenfeld freier Meinungsäußerung und zur Freiheit der Kunst gar nicht aufzuhalten.
Vermutlich sind solche Videos – in Deutschland zumal – illegal. Und Mainstream-Pornoanbieter werden sicher Wege finden, sie von ihren Angeboten zu verbannen. Doch die Electronic Frontier Foundation beispielsweise zeigt sich skeptisch, ob die Resultate aus Deepfake-Produktionen großflächig aufgehalten werden können.
Eric Goldman, ein Juraprofessor an der Santa Clara University sagt es so: »Es ist nahezu unmöglich, ein Video zu löschen, sobald es einmal im Internet aufgetaucht ist. Wenn man nach einem Zauberstab sucht, der ein Video dauerhaft verschwinden lassen kann, dann wird dieser vermutlich schlicht nicht existieren.«