Barbara Hammer, Regisseurin und lesbische Vorreiterin, ist tot

Barbara Hammer

Die Filmemacherin Barbara Hammer ist 79-jährig in New York verstorben. Die bahnbrechende Regisseurin wird gemeinhin als führende Pionierin der filmischen Darstellung lesbischer Sexualität angesehen. 

Die feministische Künstlerin und Filmemacherin Barbara Hammer ist tot. Sie starb am 16. März in New York City. Sie gehörte zu den ersten Regisseuren, die explizite lesbische Sexszenen auf die Leinwand brachten. Sie selbst verstand ihre Filme nie pornografisch, sondern sah sie immer als erotische Kunstwerke.

Die Regisseurin wurde in Hollywood geboren und studierte Psychologie und Englisch an der UCLA. Anfang der 70er Jahre begann sie an der San Francisco State University Film zu studieren.

Ihr 1974 entstandener Kurzfilm »Dyketactics« gilt vielen als einer der ersten filmischen Kunstwerke, die authentische lesbische Darstellungen zeigen. Ihre Filme wurden im Museum of Modern Art und in der Tate Gallery gezeigt und gehörten somit zu den wichtigen künstlerischen Meilensteinen, die lesbische Sexualität gesellschaftlich in den Mainstream holten. Aber in den 70er liefen ihre teils sehr experimentellen Filme in harmonischer Nachbarschaft mit Pornofilmen der Zeit.

Ihr mehrfach ausgezeichneter Film »Nitrate Kisses« von 1992 brachte ihr international viel Beachtung ein. Auch in den Folgejahren wurde ihre Jahre mit zahlreichen Preisen geehrt. In Saas-Fee lehrte sie in späteren Jahren selbst Film. Ihr Nachlass wurde schon zu ihren Lebzeiten von der Yale University angekauft.

Zwar wurde sie nie mit einem Oscar geehrt, doch zahlreiche ihrer Filme werden derzeit von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences restauriert.

Ein letztes Interview führte die Regisseurin mit der Autorin Masha Gessen für den New Yorker.

 

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