
Nachdem sich Stormy Daniels vor einigen Wochen von ihrem ehemaligen Anwalt Michael Avenatti getrennt hat, kochte die Gerüchteküche hoch. Offenbar schuldet Avenatti seiner Klientin eine Menge Geld. Hat Avenatti Spenden und Einnahmen aus dem Buchvertrag für Full Disclosure veruntreut? In New York wurde nun Klage gegen den streitlustigen Anwalt eingereicht.
Der ehemalige Anwalt von Stormy Daniels hat schon seit Monaten massiv an Popularität verloren. Mehrere Prozesse, die er für Daniels führte, scheiterten, eine Schauspielerin beschuldigte ihn häuslicher Gewalt, seine unglückliche Einmischung bei der Berufung des heutigen Verfassungsrichters Bret Kavanaugh wurde von Freund wie Feind negativ eingestuft, Stormy Daniels kündigte die Zusammenarbeit auf, und vor kurzem wurde gegen den Anwalt wegen eines Epressungsversuchs ermittelt. Avenatti soll versucht haben, den Sportkonzern Nike zu erpressen. Nun kommt noch ein weiterer Vorwurf hinzu: Avenatti soll es bei der Abrechnung von Einnahmen und Spenden seiner berühmtesten Klientin, der Pornodarstellerin Stormy Daniels, nicht so genau genommen haben.
Ermittlungen gegen Avenatti
Ermittler in New York City haben nun Klage gegen Michael Avenatti eingereicht. Das Honorar für einen Buchvertrag für Stormy Daniels in Höhe von 300.000 Dollar soll der Anwalt einfach für sich behalten haben. Offenbar ist der Anwalt mit krimineller Energie vorgegangen. Laut Washington Post habe er ein Dokument gefälscht, um die 300.000 Dollar für sich behalten zu können. Erst nach längerem Hin und Her habe Avenatti die Hälfte an Daniels überwiesen. Den Rest will er offenbar verrechnet wissen. Er habe größtenteils honorarfrei für Daniels gearbeitet.
Avenatti bestreitet die Vorwürfe erwartungsgemäß via Twitter. Dort schrieb er: »Keinerlei Gelder von Ms Daniels wurden je unterschlagen oder falsch veruntreut. Sie hat anwaltliche Dienstleistungen im Wert von mehreren Millionen erhalten, und wir haben hohe Summen für sie ausgegeben. Sie selbst hat nur 100.000 Dollar für alles bezahlt, das sie bekommen hat. Ich freue mich, dass die Jury bald die Beweise sehen wird.«
Öffentlicher Streit bereits im November, endgültiger Bruch im März
Daniels selbst hatte bereits in der Vergangenheit moniert, dass ihr Anwalt ihr keinerlei Einblicke in die Finanzen gegeben habe. So sollen ihr auch Spendengelder aus Crowdfunding-Aktionen vorenthalten geblieben sein. Die Höhe der Spendensumme, der Verwendungszweck wie auch die Höhe der noch verbliebenen Summe soll Avenatti nie offengelegt haben. Darüber hinaus klagt sie: »Statt mir zu antworten hat er ohne meine Erlaubnis, sogar ohne meine Kenntnis eine weitere Crowdfunding-Kampagne gestartet, um, Geld für mich einzuwerben. Ich habe über Twitter davon erfahren.«
Im März diesen Jahres trennten sich die Wege des Duos, das das gesamte letzte Jahr hindurch die Schlagzeilen dominierte. Offenbar anders als zuerst verlautbart im Streit. Der einstmals als möglicher Präsidentschaftskandidat für die Demokraten gehandelte Avenatti setzt seinen freien Fall in die Bedeutungslosigkeit fort. Der Anwalt wird wohl noch auf Jahre vor Gericht erscheinen – in eigener Sache.