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Samstag, Juni 3, 2023
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Sexinhalte im App-Store?

interview

Apples Vorstandsvorsitzender Tim Cook hat mit eher schwammigen Aussagen in den vergangenen Tagen für massig Schlagzeilen gesorgt. Unter Umständen ist der iPhone-Konzern bereit, seine Meinung zu Sexinhalten auf Apple-Produkten zu überdenken.

Steve Jobs, der Gründer und verstorbene CEO von Apple, war entschieden gegen Pornoangebote auf seinen Geräten. Deshalb hat er den App-Store geradezu steril entworfen, und so ist er bis zum heutigen Tag geblieben, ganz gleich, wie viel Gewinn pornografische Inhalte erbringen könnten. Jobs sagte: Leute, die das unbedingt wollen, können Pornos ja auf einem Android-Telefon kaufen. Oder sie können einfach auf Apps verzichten und den Webbrowser der Wahl öffnen.«

Während es immer schon möglich war Apples Anti-Pornohaltung mit dem konkreten Gerät zu umgehen, gab und gibt es immer noch Nutzer, die Angst davor haben, ihren Garantieanspruch auf ihre kostbaren Geräte zu verlieren, wenn sie allzu kreativ werden.

Tim Cook, Jobs Nachfolger, scheint jedoch etwas liberaler, was die Nutzung von Apple-Geräten für pornografische Inhalte angeht: »Wir schauen uns alle Apps sehr genau an. Was machen die, tun die das, was sie sagen, halten die sich an unsere Datenschutzbedingungen und so weiter. Das schauen wir uns immer an. Und wir halten nichts von der Ansicht, dass man jeden herein lassen muss, um nicht gegen das Recht auf freie Meinungsäußerung zu verstoßen.«

Bis dahin schien das Interview ziemlich nah an der seit Jahren vertretenen Leitlinie des Unternehmens. Doch dann machte Cook eine etwas abweichende Bemerkung: »Was man in seinem Shop verkauft, sagt etwas über einen aus, und wenn man etwas nicht verkaufen will, verkauft man es nicht. Das heißt natürlich nicht, dass man sein iPhone oder Browser nicht dazu nutzen kann, um eine Pornoseite aufzurufen, wenn man das nun mal will.«

Darauf sagte der Reporter scherzhaft: »Sowas würde doch keiner tun«. Cook aber, der es normalerweise darauf beruhen lassen würde, setzte nach: »Ich will mich nicht darüber lustig machen … Ich sage nur, dass es nichts ist, was wir in unserem Shop anbieten wollen.« Während diese Sätze also durchaus zu der Haltung des verstorbenen Gründers passen, scheint dennoch die Tür einen kleinen Spalt für eine künftige Änderung geöffnet. Apples leiser Krieg gegen Pornos könnte dem Ende entgegengehen.

Hier das gesamte Interview:

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