Die letzte Woche hindurch sind neue Details über Stormy Daniels kurze Affäre mit Donald J. Trump bekannt geworden. In einem Interview von 2011 mit dem Magazin In Touch, das erst jetzt veröffentlicht wurde, und in Strategiegesprächen und E-Mails mit politischen Beratern 2009 hat Stormy Daniels die Affäre eingeräumt und beschrieben. Diese Dokumente widersprechen dem Statement des Anwalts des Präsidenten, in dem die Affäre bestritten wird.
Als die Nachrichten die Runde machten, dass der derzeitige Präsident der Vereinigten Staaten 2006 eine außereheliche Affäre mit dem Pornostar Stormy Daniels hatte und dass Trumps Anwalt der Darstellerin kurz vor der Wahl 130.000 Dollar Schweigegeld überwies, ließ die Antwort von den Anwälten des Präsidenten nicht lang auf sich warten. Rasch wurde ein Statement veröffentlicht, das die Affäre bestreitet und Stormy Daniels selbst als Zeugin aufruft: das Statement ist auch von ihr unterschrieben.
Nun aber sind ein Interview mit dem Magazin In Touch und E-Mails von 2009 aufgetaucht, in denen Stormy Daniels die Affäre einräumt und beschreibt. Diese beiden Zeugnisse liegen vor der Schweigegeldzahlung, die die Darstellerin angeblich kurz vor der Wahl 2016 erhalten hat.
In dem Interview mit In Touch erwähnt Stormy Daniels die Affäre und erzählt, wie Trump stundenlang in seinem Hotelzimmer die Hai-Doku-Reihe Shark Week geschaut habe.
Zwei Jahre zuvor ging sie wohl noch weiter ins Detail. Als Stormy Daniels, deren bürgerlicher Name Stephanie Clifford ist, sich 2009 als Kandidatin für einen Senatssitz aufstellen lassen wollte, sprach sie mit Politstrategen, die sie über ihre mögliche Karriere in der Politik beraten sollten. In einem E-Mail-Wechsel fasst einer der Strategen die Gespräche mit Clifford zusammen. Daraus geht hervor, dass der Präsident nicht nur eine Affäre mit Clifford hatte, sondern sie offenbar auch um ungewöhnliche sexuelle Handlungen bat. So sollte sie Trump mit einer Ausgabe des Forbes-Magazins, auf dem er und seine beiden ältesten Kinder abgebildet waren, den Hintern versohlen.
In der E-Mail des Wahlkampfberaters heißt es: »Sie sagt, dass er sie einmal dazu gebracht habe, drei Stunden lang ‘Shark Week’ zu schauen. Ein anderes Mal habe er sie gebeten, dass sie ihn mit dem Forbes Magazin schlagen soll.«
Stormys kurzer Ausflug in die Politik begann, als der republikanische Senator aus Louisiana, David Vitter, mit einem eigenen Sexskandal in die Schlagzeilen geriet. Da er als konservativer Hardliner bekannt war, der gegen Abtreibungsrechte und gegen gleichgeschlichtliche Ehen wetterte, wurde Clifford zornig und entschloss sich dazu, den Mann herauszufordern. Sie sagte der Presse, dass sie Vitters Heuchelei offenlegen wollte. Ihr Wahlkampslogan lautete daher amüsanterweise: »Stormy Daniels: Fickt Leute auf ehrliche Art.«
Auf ihrer Tour durch Louisiana, bei der sie mögliche Wähler treffen wollte, führte sie auch die Gespräche und E-Mail-Wechsel mit den beiden Wahkampfstrategen, der nun von dem unabhängigen Magazin Mother Jones veröffentlicht wurde. Als Stormy gebeten wurde, die Namen möglicher Spender für ihre Kampagne aufzulisten, fanden sich auf ihrer Liste bekannte Namen der Pornoindustrie, darunter Steve Hirsch, der Mitgründer des Studiokonglomerats Vivid Entertainment, und Theresa Flynt, die Tochter des Hustler-Gründers Larry Flynt. Außerdem auf der Liste … Donald Trump.Neben Stormy Daniels behauptet auch Pornostar Jessica Drake, sexuelle Begegnungen mit Trump gehabt zu haben. In ihrem Fall jedoch unfreiwillig. Laut Drake habe Trump sie, ohne zu fragen, geküsst und ihr 10.000 Dollar für Sex angeboten. Das ehemalige Playboy-Model Karen McDougal bekam 150.000 Dollar von David Pecker, dem Verleger des Revolverblattes National Enquirer. Sie erhielt das Geld für die Exklusivrechte an ihrer Geschichte über ihre Affäre mit dem heutigen Präsidenten. Trump-Freund Pecker kaufte die Story und ließ sie in der Schublade verschwinden. Bis heute darf McDougal nicht über ihre 10 Monate andauernde Affäre mit Trump berichten lassen.