
MANILA — Die philippinische Regierung hat Angaben zufolge mehrere Webseiten mit pornografischen Angeboten sperren lassen.
CNN berichtet, dass philippinischen Besuchern von XVideos.com, RedTube.com und Pornhub.com seit letztem Wochenende Webseiten angezeigt werden, auf denen die Nachricht zu lesen sei, dass die Seiten aufgrund einer Anordnung der philippinischen Regierung nach Republic Act 9775, einem Gesetz gegen Kinderpornografie, gesperrt wurden.
Laut CNN hat die National Telecommunications Commission (NTC) die Sperrung bestätigt und gab an, dass die Maßnahme Teil der Agenda im Kampf gegen Kinderpornografie sei.
Der stellvertretende Präsident der NTC, Edgardo Cabarios, gab an, dass alle Internetprovider die Order bekommen haben, den Zugang zu den Pornoseiten zu sperren.
„Dies geschieht auf Geheiß von Regierungsbehörden und dem Interagency Council Against Child Pornography“, so Cabarios gegenüber CNN.
Martin Andanar, der Pressesprecher des philippinischen Präsidenten Duterte, sagte, dass “diese Pornoseiten wirklich verboten gehören, da sie von Pädophilen und anderen, die sich bei kinderpornografischen Seiten anmelden, genutzt werden.”
“Wir wollen nicht, dass unsere Jugend und auch nicht, dass unsere Erwachsenen nach perversen Videos im Internet süchtig werden”, so Andanar
Jean Franco, Professorin für Gender Studies an der Columbia University, sagte in einem Interview mit CNN, dass ein breit angelegtes Verbot von Pornoseiten hinsichtlich einer Eindämmung von Kinderpornografie wenig Wirkung zeigen dürfte.
Die neue Regelung, so Franco, beschneide die Rechte Erwachsener bei der Ausübung ihres Rechts auf freie Meinungsäußerung und den Austausch von Informationen. Sie empfiehlt die Konzentration auf Aufklärungsunterricht zu richten und die Vermittlung von Wissen um die negativen Effekte von Kinderpornografie zu verstärken.
„Natürlich will die Regierung nur einfach das Gesetz umsetzen, doch die Gefahr ist, dass das gar nicht wirkt. Die Leute werden sich anpassen und Wege finden, die technologischen Schranken zu umgehen“, sagte sie.