
Vor fast 20 Jahren kam die Wunderdroge Viagra auf den Markt und half Millionen von Männern, die an erektiler Dysfunktion litten. Für den Hersteller, den Pharmakonzern Pfizer, bedeutete der globale Blockbuster zwei Jahrzehnte lang stetig wachsende Umsätze. Nachdem das Patent in den USA für die Herstellung billiger Generika zugelassen wurde, kündigte Pfizer nun ein eigenes generisches Viagra an, das nur noch halb so viel kostet wie die blaue Zauberpille.
Die legendäre blaue Pille, die Millionen von Kunden weltweit Selbstvertrauen und ein gesundes Sexualleben zurückgegeben hat, bekommt einen Gefährten: ein generisches Viagra von Pfizer in weißer Farbe. Die Low-Cost-Version einer 100-Milligramm-Pille von Viagra wird $32.50 statt 65$ betragen. Pfizer versucht mit diesem Schritt, eines seiner wertvollsten Assets zu schützen das immer noch mehr als 1,5 Milliarden Euro Jahresumsatz generiert.
Die Generika-Version von Viagra wird von Pfizer unter dem pharmazeutischen Namen »Sildenafil« vermarktet werden. Der Schritt des 168-jährigen Unternehmens Pfizer erfolgt im Zuge der Öffnung des Patents für die Generikaproduktion in den USA. Fürs Erste hat die Food and Drug Administration allerdings nur ein weiteres Unternehmen dafür lizenziert, ein Sildenafil-Generikum anbieten zu dürfen. Dabei handelt es sich um das israelische Pharmaunternehmen Teva.
Dies dürfte aber nur der Anfang sein, Pfizers Umsätze mit dem Mittel werden also wahrscheinlich stark schrumpfen. Experten erwarten einen Preiskampf um die Wunderdroge, der wahrscheinlich dazu führt, dass der Endkundenpreis für Sildenafil um bis zu 90 % sinken wird.
Bereits 2013 verlor Pfizer seinen Patentschutz in Europa. Generisches Viagra wird dort bereits seit mehreren Jahren verkauft und in Großbritannien nun als rezeptfreies Medikament ohne ärztliche Verschreibung erhältlich sein. Daher ist ein Generikum von Pfizer in Europa bereits zu einem wesentlich günstigeren Preis auf dem Markt als das neue Generikum in den USA 2018 kosten wird.