
Der frühe, tragische Tod der Pornodarstellerin August Ames hat Schockwellen durch die Branche gesandt. Viele Pornostars und Kollegen habe sich auf Twitter zum Tod der Darstellerin geäußert. Kink und Manyvids, zwei Studios, die nie mit August Ames zusammengearbeitet haben, veröffentlichten dennoch ausführliche Statements zum Tod des Stars. Auch die Branchenvereinigungen FSC und APAC gaben Erklärungen an die Öffentlichkeit.
Das Pornostudio Kink hat folgende Statement veröffentlicht:
»Diese Woche mussten wir traurigerweise erfahren, dass August Ames, eine Darstellerin, die wir bewunderten, mit der wir aber nie gearbeitet haben, sich das Leben genommen hat. Unser Beileid geht an ihre Familie und an diejenigen in unserer Community, die sie kannten und liebten. Depressionen und psychische Erkrankungen sind komplizierte, vielschichtige Problematiken, und niemand sollte von sich behaupten, die Ursachen und Gründe dafür genau zu kennen. Man hat den sozialen Medien viel Schuld gegeben, aber selten ist es so einfach.
Dessen ungeachtet haben wir beobachtet, wie sich die Auseinandersetzungen um die Probleme der Darsteller in Bezug auf Kollegen, Gesundheitsfürsorge und LGBTQ-Themen zunehmend verschärft haben. Vielleicht ist es ein Symptom unserer Zeit oder einer sich verändernden Industrie. Aber als ein Unternehmen, das stolz auf seine Arbeit mit Darstellern aller Herkunft und sexueller Neigungen ist und die komplexen Zusammenhänge versteht, die die Zustimmung der Beteiligten bedingen, möchten wir in dieser Diskussion um Mitgefühl, Toleranz und Höflichkeit werben. Es ist nicht immer einfach, diese Themen zu diskutieren, aber die Aufgaben sind zu groß, um sie einfach beiseite zu schieben.
Kink setzt sich für den Schutz unserer Community ein – online und offline. Wir stimmen dem Aufruf von APAC zu, dass wir »Empathie, Mitgefühl und die Bereitschaft, an gewaltfreier Verständigung teilzunehmen« benötigen, um Konflikte zu lösen und auf ein besseres zwischenmenschliches Verständnis hinzuarbeiten.«
Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass kein Mensch wie der andere ist: Die Förderung der Zusammenarbeit unter Wahrung der individuellen Autonomie steht im Mittelpunkt unseres Handelns. Wir erwarten, dass die Gespräche zwischen unseren Darstellern, Kollegen und Fans nach den gleichen Maßstäben geführt werden, wie die Interaktionen vor Ort: sicher, vernünftig und einvernehmlich. Ob online oder offline, on-set oder im Casting, wir orientieren uns stets am Unternehmensleitbild von Kink und erwarten von allen, mit denen wir zusammenarbeiten, Mitgefühl, Verständnis und Respekt.«
ManyVids gab folgende Erklärung heraus:
»Es gibt keine Worte, die ausdrücken könnten, wie unglaublich erschüttert und betrübt wir über das Ableben von August Ames sind. Es ist herzzerreißend, wenn man bedenkt, dass uns ein schöner Engel viel zu früh verlassen hat. Das MV Team hatte nie die Gelegenheit, August persönlich zu treffen, aber ihre überwältigende Freundlichkeit war offensichtlich.
Das Niederschreiben dieser Worte ist mit Tränen des Nichtglaubenkönnen verbunden. Wir bitten Euch alle, Mobbing nicht durch Schuldzuweisungen zu befördern. Es ist jetzt an der Zeit, dass alle zusammenkommen. Unser Respekt füreinander ist lebenswichtig. Respekt, Mitgefühl und Verständnis sollten immer die einzige Art und Weise sein, miteinander zu kommunizieren. Die Kraft der Positivität wird immer stärker sein als alles andere.
Wir müssen den Hass zur Seite schieben und weiter lieben. Negativität züchtet nur Zerstörung. Die Adult Community leidet unter Unmengen von Anfeindungen von außen, so dass wir jetzt, mehr denn je, zusammenhalten müssen. Wir sollten als Verbündete daran arbeiten, den Branchenstandard zu verbessern und Darsteller und Produzenten von Inhalten zu schützen. Diese Aufgabe ist größer als wir alle. Es geht darum, einen echten Unterschied zu machen. Es geht darum, eine größere Gemeinschaft aufzubauen und damit eine bessere Zukunft zu schaffen.
Eine schöne junge Frau, die sehr geliebt wurde, hat ihr Leben durch die negativen Kommentare und Meinungen anderer verloren. Mobbing ist eine ernste Angelegenheit, und diese Situation ist ein tragisches, aber gutes Beispiel dafür, dass Grausamkeiten gegeneinander niemals die Lösung sind. Jedoch kann die Freundlichkeit zueinander die Welt verändern, ein Leben nach dem anderen. Heute und jeden Tag erinnern wir uns an August Ames zum einen für ihr unglaubliche Schönheit und zum anderen für ihre strahlende Persönlichkeit. Sie wird sehr fehlen.
Ein Pornodarsteller zu sein, kann manchmal dazu führen, dass man sich allein oder isoliert fühlt, und das haben wir erkannt. Bitte denkt immer daran, dass wir für euch alle da sind. Ihr seid nicht allein. Für diejenigen unter euch, die während der Trauerzeit emotionale Unterstützung benötigen, steht unser Support-Team zur Verfügung. Jeder kann uns eine E-Mail an [email protected] schicken, und wir werden unser Bestes tun, um zu helfen, das gemeinsam durchzustehen.«
»Wir betrauern den Tod von August Ames, deren Verlust viele von uns erschüttert und mit gebrochenem Herzen zurückgelassen hat. Wir schließen uns dem Appell ihrer Familie nach Respekt und Zurückhaltung in dieser schwierigen Zeit an.
Als Gemeinschaft sehen wir uns ständig Voreingenommenheit, Stigmatisierung, Diskriminierung und nahezu permanenten Angriffen von Außenstehenden auf unseren Charakter ausgesetzt. Social Media hat diese Problematik nur noch verstärkt. In diesem Umfeld ist es umso wichtiger, dass wir in der Branche respektvoll und mitfühlend miteinander umgehen.
Wir sind eine sehr vielfältige Gemeinschaft von Menschen aus allen Gesellschaftsschichten, aber das bedeutet nicht, dass wir nicht vereint dastehen können. Wir können unsere Unterschiede erkennen, ohne uns gegenseitig zu beschämen. Wir können ohne Belästigung unterschiedlicher Meinung sein, wir können Gespräche führen, ohne Mobbing und Drohungen, und wir können Missverständnisse ansprechen, ohne aneinander vorbeizuschreien.
Wir müssen in der Lage sein, miteinander zu kommunizieren, wenn wir verletzt sind, wir müssen in der Lage sein, zuzuhören, und wir müssen in der Lage sein, Wege zu finden, um gemeinsam voranzukommen.
Worte haben Macht. Wir bitten in der Folge von Augusts Tod darum, dass wir unser Engagement für einander als Branche bekräftigen und uns für eine solidarische, zivile Debatte über Themen einsetzen, die das Leben der Beteiligten betreffen.«
APAC also published a statement. Here it is:
»Die APAC erkennt an, dass die Gemeinschaft der Pornodarsteller nicht ohne Meinungsverschiedenheiten oder Differenzen ist. Jeder Darsteller hat eine eigene Haltung zu seinen Grenzen, Einschränkungen und seiner Risikobereitschaft. APAC wird immer auf der Seite der körperlichen Autonomie und Sicherheit stehen, aber auch auf der Seite der Verständigung, der Aufklärung und der Gemeinsamkeit. Aufgrund des öffentlichen Charakters des Arbeitens in dieser Branche, werden Pornodarsteller oft mit Feindseligkeiten online wie offline von Menschen innerhalb wie außerhalb der Branche überschüttet. Als Pornodarsteller wird man leider von einem Stigma begleitet, das oft verschärft wird durch eigene Kämpfe, Gefühle der Andersartigkeit und Marginalisierung.
APAC ruft seine Mitglieder dazu auf, Empathie, Mitgefühl und die Bereitschaft zur Teilnahme an gewaltfreier Kommunikation zu üben, um Konflikte zu lösen und auf ein besseres zwischenmenschliches Verständnis hinzuarbeiten. Ja, Künstler werden weiterhin persönliche, berufliche und ideologische Meinungsverschiedenheiten und Differenzen haben. APAC bittet die Mitglieder der Community, sich im Diskurs zu treffen und nicht in Aggressivität zu verfallen. Die Entscheidung innezuhalten und ein Gespräch zu suchen, das von Empathie, Geduld und Gewaltlosigkeit geprägt ist, steht in krassem Gegensatz zu den reflexartigen Reaktionen, die man oft in virtuellen Räumen findet.
Es gibt zu viele Feinheiten in unserem individuellen Leben und unseren Erfahrungen als Pornodarsteller, als dass wir auf entweder-oder-Positionen reduziert werden könnten. Die Community der Darsteller ist in den verschiedenen Räumen, die wir einnehmen, vielfältig, sie hängen davon ab, wie wir geschlechtlich und politisch positioniert sind. Es gibt ererbte Traumata, Stigmatisierungen und Probleme, die diese Branche zu bewältigen hat und die die Gemeinschaft spalten können.«