
Die Vorwürfe gegen den Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein haben offenbar zu einem kulturellen Wendepunkt geführt. In der Flutwelle der immer größer werdende Anzahl der Opfer hat sich eine weltweite, gesellschaftliche Bewegung gebildet, die Sexismus und Belästigung innerhalb von Machtstrukturen anprangert und als gesamtgesellschaftliches Problem vorführt. Die #metoo Kampagne ist nicht nur zu einem Symbol, sondern auch zu einem Werkzeug geworden, Machtmissbrauch öffentlich zu machen.
In den letzten Wochen wurden zahlreiche einflussreiche Männer als serienmäßig vorgehende Belästiger öffentlich angeklagt. Die meisten haben daraufhin ihr teilweise immenses soziales Kapital und ihre beruflichen Positionen völlig verloren. Immer mehr Opfer von sexueller Belästigung wagen sich nun an die Öffentlichkeit, ein immer lauter werdender Chor verdeutlicht die Allgegenwärtigkeit des Problems. Und zum ersten Mal in der Geschichte müssen mächtige Männer für ihre Verhaltensweise teuer bezahlen – die Voraussetzung dafür ist natürlich durchaus problematisch: die Verhandlung des Einzelfalls im sozialen Raum, ohne jedweden Richter.
Der Rechtsstaat ist ein wertvolles gut und wird sollten nicht zu Vorverurteilungen und Lynchjustiz übergehen. Bis jetzt gab es keine Anzeigen gegen James Deen die von der Justiz überprüft werden konnten.
Gegen Harvey Weinstein liegen solche Anzeigen vor und wird sollten die Ergebnisse der Überprüfungen durch die Justiz abwarten.
James ist ein guter Freund und ich halte ihn persönlich für unschuldig, denn ich kenne auch die Darstellerinnen die ihn bezichtigen.