Die Paten der Pornografie #4: Greg Lansky

greg lansky

Jenni Miller hat für MensHealth ein Porträt über Greg Lansky geschrieben und ein Interview mit dem erfolgreichen Pornoproduzenten geführt.

Lansky ist der Kreativchef der Pornostudios Tushy, Vixen und Blacked. Der in Paris geborene Regisseur bekam seine große Chance, als er versuchte, seinen ersten Porno auf einer Convention in Berlin zu promoten. Dort traf er auf einen Branchenkenner, der ihm einen Job anbot, falls er jemals nach Los Angeles käme. Lansky nahm das Angebot an und zog in die Stadt der Engel.

»Ich tat so, als hätte ich viel mehr Erfahrung, als ich hatte“, sagt Lansky im Interview. Ich wusste damals, wie ich mich verkaufen sollte, aber ich hatte ehrlich gesagt keine besonders ausgeprägten Qualifikationen. Ich habe langsam aber stetig dazu gelernt. Ich habe mich in die Erwachsenenunterhaltung hineingemogelt. Ich werde da nicht lügen. Ich habe wirklich mein Bestes versucht, um den besten Film zu machen, den ich konnte. Langsam, aber beharrlich habe ich mir den Weg nach oben erschwindelt.«

10 Jahre später ist Lansky ein mehrfach mit AVN Awards ausgezeichneter Pornoregisseur, der hochauflösende Pornos mit hohem Produktionswert und Storys herstellt (nun ja, es gibt so etwas ähnliches wie Storys). 2016 konnte die Tushy-Produktion »Being Riley« 10 AVN-Nominierungen einheimsen und fünf davon gewinnen. Darunter waren der Award für Director of the Year und Female Performer of the Year für den Star des Films, Riley Reid. Durch eine mitreißende Dankesrede konnte er in der Branche punkten. »Erwachsenenunterhaltung ist Kunst, und erwachsene Darsteller sind Künstler, lassen Sie sich von niemand anderem etwas anderes sagen«, sagte er dem Publikum.

Der Instagram-Account des Regisseurs verfügt über mehr als 180.000 Follower und zeigt ihn mit seinen Darstellern auf Booten, neben wunderschönen Swimming Pools, auf der goldenen Couch in seinem Büro oder auch hinter den Kulissen bei Dreharbeiten. (Haben wir erwähnt, dass es zahlreiche Po-Fotos gibt? Massenhaft Pos.)

Lanskys Instagram-Auftritt könnte man leicht als degradierend wahrnehmen, doch dies weist er von sich: »Man kann es auch als das betrachten, was es ist, tja, ein paar Pos und Hintern auf einem Instagram-Profil. Ich muss aber ohnehin nicht glaubhaft oder nett wirken, ich folge einfach meiner Inspiration«, sagt er.
Lanskys Bildunterschriften sind ebenso inspirierend wie seine Fotos. Manchmal klingt er eher wie ein Motivationsredner, als nach einem Pornoregisseur. „Du wirst NIEMALS die Erlaubnis bekommen, du selbst zu sein und anders zu sein. Nun, da Du das weißt, warte nicht darauf, dass Dich jemand auswählt oder Dir die Erlaubnis dazu gibt. Tu es, tu es jetzt!“ ermahnt er seine Instagram-Fans, neben einem Foto, das ihn selbst auf einem Motorrad zeigt, während hinter ihm eine großbrüstige Darstellerin im Badeanzug sitzt.

In Los Angeles sprach Lansky mit Men’s Health über seine Arbeit, seinen Instagram-Account und darüber, wie es ist, der „Steven Spielberg der Pornografie“ zu sein.

Was macht einen Greg Lansky Film aus? Was macht ihn zu Deinem, was muss in einem Film unbedingt vorkommen?

Ich glaube, dass eines der wichtigsten Dinge die Qualität und die Cinematografie ist. Ich würde sagen, eine Bildsprache, die respektvoll und ermächtigend für die Frauen in unserem Film ist. Wir wollen wirklich sicherstellen, dass jedes Bild, das wir veröffentlichen respektvoll mit der Frau umgeht, mit der wir arbeiten. Ich glaube, dass das einer der Gründe ist, weshalb wir in den sozialen Medien so erfolgreich sind, weil wir niemanden darum bitten müssen, für uns Werbung zu machen. Die Menschen machen für uns Werbung, weil sie stolz darauf sind, mit uns zusammenzuarbeiten.

Was bedeutet es, wenn Du davon sprichst, respektvolle Bilder von Frauen zu machen?

Unsere Bildsprache zeigt Frauen, die stark sind. Sie werden nicht klein gemacht oder auf die Rolle einer verängstigten oder unterlegenden Gespielin reduziert, wie man es von Pornos aus der Vergangenheit kennt, in denen Frauen auf gewisse Weise Objekte waren. Viele Filme, die ich gemacht habe, zeigen Szenarien aus der Entwicklung einer Frau. Sie experimentieren. Sie haben die Kontrolle. Sie sind stark. Es sind keine Opfer oder missbrauchte Wesen. Das ist sehr wichtig bei uns. Was außerdem in all unseren Filmen wichtig ist, ist, dass unsere Bildsprache Kinoqualität hat, dass wir diese Qualität und auch ein bisschen Mode hineinbringen. Wir machen keine Pornografie, wir machen Kunst. Das ist das eine, was wir immer im Hinterkopf haben, bei allem, was wir tun.

Warum enthalten Deine Posts in den sozialen Medien so häufig motivierende Botschaften?

Wenn man in der Sexindustrie arbeitet – und das ist für Frauen weitaus schwieriger als für mich – dann wird man vollkommen isoliert und diskriminiert. Es ist schwer. Es ist wirklich sehr schwer. Insbesondere, wenn man eine Frau in dieser Branche ist, dann wird man ständig niedergemacht. Jeder liebt Pornos, alle schauen Pornos, aber aus irgendeinem Grund fällt es den Menschen schwer, die Arbeit dieser Frauen zu respektieren. Ich möchte stärkend wirken, positiv auftreten und immer eine positive Botschaft vermitteln. Ich glaube, dass man mit einer positiven Botschaft immer richtig liegt.

Warum fokussierst Du Dich auf Instagram so stark auf den Körper Deiner Models?

Ich könnte meine Arbeit ohne die fantastische Arbeit der Frauen, die mit mir zusammen arbeiten, nicht machen. Daher fokussiere ich mich auf, denn es ist mein Leben. Sex ist nur das Ergebnis davon. Die Frauen sind es, die der Kunst zugrunde liegen. Das ist es, was mich antreibt. Darum mache ich das alles. Du kannst Dir das ansehen und denken, nun ja, warum stellt da jemand lauter Hintern und Pos auf Instagram. Aber ich muss nicht glaubhaft oder nett sein. Ich mache einfach, was mich interessiert. Und vielleicht inspiriert es einige andere auch. Aber ich mache das nicht für andere, ich mache das für mich sebst.

QuelleMen's Health

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