
Crain’s New York berichtet: „Richard Basciano, der einst für die zahlreichen Porno- und Sexshop-Wohnungen, die er am Times Square in Manhattan als Vermieter unterhielt, als Pornokönig von New York berühmt wurde, ist Montagnacht gestorben. Er war 92. Die Todesursache wurde nicht bekannt gegeben, doch wusste man, dass Basciano in den letzten Monaten in einem schlechten Gesundheitszustand war. Sein Tod wurde durch ein Mitglied der Familie, den Anwalt John Erhart bekanntgegeben. Laut Erhart ist Basciano „plötzlich und unerwartet“ gestorben.
Bascianos Tod wirft Fragen zur Zukunft seines extrem wertvollen Immobilienbesitzes auf, zu dem ein Dreiergebilde von heruntergekommenen Gebäuden zwischen der 42nd West und 43rd Street an der Eighth Avenue gehört.
Die Gewerbefläche in zwei aneinander angrenzenden Immobilien beheimaten das größte Sex-Unternehmen, das Basciano noch beherbergt: Show World Center, einer von nur einer Handvoll Sexshops, die in der Umgebung von Times Square erhalten geblieben sind. Zu seiner verrufenen Hochzeit in den 80er und 90er Jahren befanden sich gut ein Dutzend Sexshops am Times Square, und Show World gehöre zu den bekanntesten und provozierendsten überhaupt. Ein Mitarbeiter der Stadt bezeichnete den Laden als „Flaggschiff der New Yorker Sexbranche.“
In den letzten Jahrzehnten hat sich die Gegend jedoch stark verändert, und mehrere Millionen Quadratmeter Büro-, Wohn- und Hotelflächen sind entstanden. Der traditionelle Sexeinzelhandel wurde durch die Internetpornografie weitestgehend verdrängt. Basciano sagte, dass er für seine Gebäude profitablere und zeitgemäßere Nutzungen finden wolle.
„Show World wird schließen“, so Basciano in einem Interview mit Crain’s aus dem letzten Jahr. „Das ist eine sehr wertvolle Immobilie.“
Basciano sprach über seine Pläne für seine Immobilien nur zögerlich, da er das Gefühl hatte, in der Vergangenheit von den Medien unfair behandelt worden zu sein.
„Da wurde manches über mich gesagt, und man muss nur meine Geschichte anschauen“, sagte er während des Telefoninterviews. „Ich war nie unehrlich. Wir haben immer unsere Steuern bezahlt und waren nie in Schwierigkeiten. Ich habe nie etwas gemacht, das unfreundlich oder unfair war. Dennoch hatten wir nicht gerade gute Presse.“
Basciano hat Show World in den letzten Monaten seines Lebens jedoch nicht mehr geschlossen. „Ich glaube, dass er Show World aus Loyalität zu den langjährigen Mitarbeitern nicht schließen wollte“, so Erica Dubno, Partnerin bei Fahringer & Dubno, einer Kanzlei, die Sexunternehmen während der 90er Jahre, als die Stadt versuchte, die Pornoindustrie einzudämmen, vor Regulierungen und Strafverfolgungen zu schützen versuchte. „Richard war ein sehr kluger Geschäftsmann, der seine Mitarbeiter großartig behandelt hat.“
Basciano war einer der Hauptgeldgeber für die Coalition for Free Expression, einer Interessensvertretung von Sexshop-Besitzern, die Dubno und ihren verstorbenen Partner Herald Price Fahringer beauftragte, die Branche gegen die Bemühungen der Stadt, Sexshops in die Industriegebiete außerhalb der Stadt zu verdrängen, zu vertreten. Die Branche gewann letztlich das Recht, Shops in zentral gelegenen Teilen mit viel Laufkundschaft wie Times Square zu betreiben, solange weniger als 40% des Sortiments Sexartikel waren.“
„Richard war ein großer Streiter für die Bewahrung und Aufrechterhaltung des Rechts zur freien Meinungsäußerung“, sagte Dubno. „Er war ein bedeutender Unterstützer des First Amendment.“