
Schöneweide –
Traumjob Pornodarsteller? Manch junger Mann träumt in seinen wildesten Fantasien vom vermeintlich besten Beruf der Welt. Frauen, Geld, Ruhm, dicke Autos, Blitzlichtgewitter – so die Vorstellungen. „Denkste“, sagt Jason Steel.
Seit 14 Jahren ist der 33-Jährige im Geschäft. Knapp 500 Filme hat er gedreht, hunderte Frauen vor der Kamera vernascht. Leben kann Steel (seinen bürgerlichen Namen verrät er nicht) davon nicht, 150 bis 250 Euro kassiert er pro Tag, mehr als zehn Drehtage im Monat hat er selten. Ein Witz im Vergleich zu Porno-Darstellerinnen.
„Reich wird man nur an Frauen“, verrät er im KURIER-Interview. Um sich seinen Lebensunterhalt zu finanzieren, macht Steel Nebenjobs wie Chauffeurfahrten. Dabei ist er einer von gerade fünf Profis in Deutschland, die zumindest ein wenig Geld mit dem Sex verdienen.
Dabei muss man sich manchmal sogar zwingen, nicht immer stimmt die Chemie bei dem so intimen Akt. Doch selbst dann müssten Männer immer weitermachen, so der Berliner. „Darsteller müssen ihren Kopf abschalten. Selbst wenn die Frau unsympathisch ist, muss man funktionieren. Job ist Job. Wobei vor allem bei dickeren Frauen ein gepflegtes Äußeres Voraussetzung sein muss.“ Hinzu kommen die Produktionsbedingungen. „In Deutschland wird alles sehr billig gefilmt. In Amerika werden gestochen scharfe Bilder gemacht, das Licht stimmt, es wird Geld für Drehbuch und Maske investiert.“