
Wer Venus Adult News liest, wird sich über diese Meldung nicht sonderlich wundern. Dass der deutsche Traditionskonzern Beate Uhse in massiven Schwierigkeiten steckte, konnte man an zahlreichen Meldungen ablesen. Nun ließ sich offenbar kein Aufschub mehr aushandeln: der Erotikhändler musste Insolvenz beantragen.
Das 66 Jahre alte Unternehmen Beate Uhse AG aus Flensburg hat am Freitag Insolvenz angemeldet. Die europaweit aktive AG war zuvor mehrfach in den Schlagzeilen, da sie die Vorlage des Jahresberichts 2016 verschoben und sich im Juni von ihrem Finanzchef getrennt hatte. Die vom neuen Vorstandsvorsitzenden Michael Specht mit Hilfe einer Unternehmensberatung durchgeführte Analyse des Unternehmens brachte offenbar wenig Positives zu Tage.
Lange wurde mit unterschiedlichen Mitteln versucht, die Probleme des Unternehmens in den Griff zu bekommen. Neben mehreren Veränderungen beim Führungspersonal wurden auch Tochterunternehmen wie die niederländische Scala verkauft und zahlreiche Filialen der Einzelhandelskette geschlossen. Neben Stellenstreichungen hatte man auch den traditionsreichen Printkatalog des Unternehmens eingestellt. Mehrfach wurde die Veröffentlichung der Geschäftszahlen verschoben und der Firmensitz der Gruppe verlegt. Im August wurden aufgrund der nicht veröffentlichten Zahlen des Jahres 2016 Zwangsgelder gegen das Unternehmen verhängt. Alles keine Signale von Stärke.
Nichts davon führte zum erhofften Befreiungsschlag. Das börsennotierte Unternehmen gab nun bekannt, einen Insolvenzantrag gestellt zu haben: »Der Vorstand der Beate Uhse AG, Michael Specht, hat sich zu diesem Schritt entschlossen, um die Sanierung der gesamten Gruppe in Eigenverwaltung nachhaltig umzusetzen.« Man geht von einer Fortführung der Geschäfte aus, der Insolvenzantrag gelte ausschließlich für die AG, die als Holding fungiert. Die Tochterunternehmen, die das aktive Geschäft der Gruppe betreiben, seien zunächst nicht betroffen. Vorstand Michael Specht sagte: »Wir haben damit einen Weg eingeschlagen, bei dem wir sehr zuversichtlich sind, die Unternehmensgruppe als Ganzes sanieren zu können.«
Laut Unternehmensangaben arbeiten noch 345 Mitarbeiter für das Unternehmen. Wie es mit Beate Uhse weitergeht, ist insbesondere für sie von größter Bedeutung.