
Der Verkauf von Sexspielzeug Hand in Hand mit dem eigenen Partner, das führt natürlich zu Fragen über die eigenen Abenteuer – und das Paar wird ständig über das eigene Sexleben befragt.
Die Antwort der beiden: eher normal, zumindest im Anbetracht dessen, dass sie ihren Lebensunterhalt mit dem Verkauf von Peitschen und Nippelklammern verdienen.
Catherine sagt: »Wir haben kaum Sex! Wenn man ein Unternehmen führt, hat man keine Zeit dafür!
»Wenn man einen Hotdog-Stand betreibt, geht man vermutlich auch nicht nach Hause und isst als Erstes ein Wurstbrot.«
Ben sagt: »Wir sind so darauf konzentriert, an das Sexleben anderer zu denken … wir haben aber auch unseren Spaß.«
Nachdem sie sich an der Universität von Liverpool kennengelernt haben, wird das Paar diesen Monat im Süden Italiens heiraten.
Der gemeinsame Verkauf von Sex-DVDs mit seinen künftigen Schwiegereltern ist gewiss eine interessante Möglichkeit, seine Schwiegereltern besser kennenzulernen. Ben wurde in das Familienunternehmen aufgenommen, das der Familie von Catherine gehört.
Ben stammt eigentlich aus Warrington und sagt: »Der Verkauf von Sexspielzeug mit der Schwiegermutter ist das eine. Mit dem Schwiegervater aber ist das nochmal eine eigene Erfahrung. Letztens rief er einige Pornotitel durch den Laden, und ich dachte, okay, das ist gut. Jetzt bin ich Teil der Familie
Selbst Catherines Großmutter kommt regelmäßig in den Laden und bringt einen Staubwedel mit. Dann entstaubt sie die Fesseln und erektionsfördernden Mittel, die in den Regalen stehen.
Catherine nennt ihre Großmutter »eine der wichtigsten Arbeitskräfte von Scandals«. Sie fügt hinzu: »Wir haben wirklich Glück, dass Oma vorbeikommt und sauber macht.«
»Sie kommt mit ihrem Staubwedel und unterhält die Kundschaft. Die haben Spaß mit ihr.«
»Sie ist über 70, aber wenn Sie sie treffen, merken Sie, wie großartig sie ist. Sie ist eine sehr moderne Frau.«
Catherine und Ben wollen unbedingt das Sexleben in ihrem Viertel verbessern. Die Doktorandin Catherine sagt: »Ich glaube, heutzutage ist das Leben schwer genug. Es gibt so viel Elend in der Welt. Wenn man da noch schlechten Sex hat, ist das doch kein Leben mehr.«
Ben fügt hinzu: »Wir reisen gern nach Amsterdam. Dort sind die Ansichten viel offener, und das gilt für viele Dinge, die vermeintliche Sünden sind.
»Die sind völlig entspannt, insbesondere was die Sexshops angeht – die sind alle vollkommen sichtbar.«
»Wenn man offen ist, über Sex zu sprechen, ist man auch offen, über alle möglichen anderen Themen zu reden. Ich glaube, das geht Hand in Hand.«
»Man sieht so viele Menschen im Laden, die glücklichere Beziehung führen, so viele sehr glückliche Paare.«
»Viele Leute sind recht zurückhaltend, britisch halt, aber wenn sie es einmal angesprochen haben, folgt der Rest von selbst.«
Catherine ergänzt: »Und manchmal geht es um ganz normale Dinge! Wir verkaufen ja nicht nur Hardcore-Zeug. Auch Dinge, die Ben und ich spannend finden! Wir sind recht normale Leute.«
Zwar dominieren Onlineverkäufe die Sexbranche, aber Catherine und Ben sind davon überzeugt, dass sie ihren Kunden Beratung bieten können, die sie online nicht erhalten würden.
Es gibt Kunden, die Catherine und Ben als ihre Therapeuten bezeichnen, sie erzählen ihnen, was sie wollen und was sie im Schlafzimmer gerne haben.
Catherine sagt: »Manchmal sagen einem die Leute, dass man wie ein Therapeut für sie sei, aber ich glaube, dass es eigentlich recht eigennützig ist, denn wir haben viel mehr davon.
»Man bekommt ein echtes Glücksgefühl, wenn man eine so tiefe Verbindung mit einem Kunden eingeht. Man erfährt die Lebensgeschichte eines Menschen, weil sie hereinkommen und einen Vibrator kaufen.«
Ben fügt hinzu: »Die Menschen sind so glücklich, dass es uns gibt. Sie sind so verletzlich, sie schenken einem viel Vertrauen, wenn sie hereinkommen. Also sorgt man dafür, dass sie wohl und willkommen fühlen. Das macht sie glücklich.«
Die freundliche Herangehensweise des Paares beim Verkauf von Sextoys wird schon beim Betreten des Ladens offensichtlich.
Catherine und Ben werden diesen Monat das Band der Ehe knüpfen, allerdings nicht mit einem Seil aus dem Laden, beeilt sich Ben zu sagen.«