
Die Stripclub-Kette Rick’s Cabaret International hat aufgrund der Corona bedingten Schließungen ihrer Standorte den Großteil ihrer Mitarbeiter entlassen. 1900 Angestellte haben so ihren Job verloren und mussten sich wie weit über 20 Millionen US-Amerikaner in den letzten vier Wochen arbeitslos melden. Den wenigen verbliebenen Mitarbeitern kürzte das Unternehmen den Lohn um 25%.
Die RCI Hospitality Holdings Inc. gehört zu den größten Stripclub-Ketten der USA. Nun musste das börsennotierte Unternehmen aufgrund der staatlich verordneten Schließungen 1900 seiner etwas mehr als 2000 Mitarbeiter entlassen und hat der restlichen Belegschaft kurzerhand die Gehälter gekürzt. Zunächst um 25% – sollte der Lockdown aber den Mai hindurch bestehen bleiben, wird die Kürzung sogar 50% betragen, kündigte das Unternehmen an.
Die mehr als vierzig Clubs in Großstädten wie Chicago, Miami, New York und Pittsburgh wurden ebenso geschlossen wie die von der Holding betriebene Restaurant-Kette Bombshells.
CEO und Gründer der Kette ist Eric Langan, der 1983 den ersten Club mit dem Namen Rick’s Cabaret eröffnete. Mit einem Mischung aus hochpreisigem, niveauvollem Ambiente in Verbindung mit exzellenter Gastronomie konnte er seine rasch wachsende Kette 1995 an die Börse bringen.
Der schmerzvolle Schritt, seine Mitarbeiter nahezu vollständig zu entlassen, führe zu »wichtigen Kosteneinsparungen«, von denen auszugehen ist, dass sie das Unternehmen vor der Insolvenz retten sollen.
Neben dem harten Schritt der Massenkündigung war es Langan möglich, Zahlungsaufschübe mit Gläubigern und einigen Vermietern des Unternehmens auszuhandeln. Daneben versucht die Kette auch an staatliche Ausfallförderungen zu gelangen. In einem Statement zur Lage sagte Langan: »Aufgrund von bundesstaatlichen und örtlichen Anordnungen zu Bars und Restaurants haben wir unsere Niederlassungen in der dritten Märzwoche geschlossen, um Gäste, Mitarbeiter, Entertainer und Gemeinden zu schützen. Wir planen, an allen Standorten, so bald wie möglich und erlaubt, wieder zu öffnen.«
Trotz der massiven Einschnitte sieht sich Langan nun gut gerüstet, um sein Unternehmen durch die Krise zu retten. Aufgrund »starker Umsätze in den ersten 10 Wochen des Quartals und der Möglichkeit für unsere Niederlassungen, Kosten zu reduzieren, glauben wir, dass den März mit ausreichend Kapital beendet haben, um den Betrieb bis in den Juli ohne weitere Kredite aufrechtzuerhalten.«
2019 erzielte das Unternehmen bei mehr als 180 Millionen Dollar Umsatz knapp 20 Millionen Gewinn nach Steuern. Nach den Ankündigungen notierte die Aktie leicht im Plus, dies jedoch nachdem der Kurs jedoch seit den Schließungen Mitte März um zeitweise gut 70% im Vergleich zum Vorkrisen-Niveau eingebrochen war.
Zu RCI Hospitality gehören neben Rick’s Cabaret die Clubmarken Club Onyx, XTC Cabaret, Jaguars Club, Temptations Adult Cabaret, Vivid Cabaret, Foxy’s Cabaret, Studio 80, Hoops Cabaret, Downtown Cabaret, The Seville, Cabaret East, Tootsie’s Cabaret, Scarlett’s Miami, Silver City Cabaret und Kappa Men’s Club.
Weitere Informationen zu RCI Hospitality finden Sie auf der Webseite des Unternehmens.