
Die oftmals unter dem Markennamen Natrelle angebotenen Brustimplantate des US-Pharmariesen Allergan werden wegen Krebsrisiko weltweit zurückgerufen. Patienten, die Implantate des Herstellers tragen, sollten sich unbedingt melden.
Der US-Pharmakonzern Allergan, der Anfang des Jahres von seinem Konkurrenten Abbvie übernommen wurde, muss eine weltweite Rückrufaktion für Brustimplantate stellen. Die Food and Drug Administration (FDA) der USA hat das Unternehmen dazu aufgefordert, den Rückruf einiger Implantate freiwillig durchzuführen.
Krebsgefahr durch Brustimplantate von Allergan
Die FDA kommentierte das Vorgehen damit, dass man »erhebliche Schritte unternimmt, um Frauen vor einer durch Brustimplantate hervorgerufenen Erkrankung am anaplastisch-großzelligem Lymphom (BIA-ALCL) zu bewahren, indem man Allergan, den Hersteller eines Typs strukturierter Brustimplantate dazu auffordert die betreffenden Produkte vom US-Markt zu nehmen, da ein Risiko für BIA-ALCL-Erkrankungen besteht.«
Freiwilliger Rückruf, ernste Lage
Offenbar ist die Sache dringlicher, als diese Behördensprache nahe legt. Amy Abernethy ist Angestellte der FDA und sagt dazu, dass ein Implantat des Herstellers »offenbar direkt mit einer erheblichen Schädigung eines Patienten in Verbindung stehe und das mit Todesfolge.«
Der Hersteller, der 2018 über 5 Milliarden Dollar Verlust verkraften musste, handelt dementsprechend rasch und konsequent. Alle strukturierten BIOCELL Brustimplantate werden weltweit zurückgerufen. Dazu gehören folgende Natrelle-Implantate: Natrelle Saline-Filled, Natrelle Silicone-Filled, Natrelle Inspira Silicone-Filled und Natrelle 410 Highly Cohesive Anatomically Shaped Silicone-Filled.
Weitere Informationen finden Sie hier. Betroffene Patienten in Deutschland sollten, um sicherzugehen, mit ihren Ärzten Kontakt aufnehmen.