
Eine Studie der Webseite Zava schlägt Alarm. In Großbritannien würden mehr als 20% eine Geschlechtskrankheit gegenüber ihren Partnern verschweigen. Ein gefährlicher Trend. Unklar ist, ob die Umfrage auch auf Gesamteuropa übertragbar ist.
Geschlechtskrankheiten in Partnerschaften sind nach wie vor ein gesellschaftliches Tabu. Aufgrund des innerpartnerschaftlichen Schweigens über Seitentritte drohen aber medizinische Gefahren, die laut der Umfrage der britischen Medizin-Webseite Zava nicht zu unterschätzen sind. Knapp ein Fünftel der Befragten gaben an, dass sie eine etwaige Geschlechtskrankheit ihrem Partner nicht mitteilen würden.
Mehr als 1.200 Menschen stecken sich in Großbritannien täglich mit einer Geschlechtskrankheit an. Laut Berechnungen der Webseite Bustle bleiben 250 Infektionen täglich unbemerkt. Und das allein in Großbritannien.
Der Großteil, knapp 50%, der täglichen Befunde entfallen auf Chlamydien. Ein Zehntel der Neuinfektionen sind genitale Warzen.
Bei der Studie über die Ehrlichkeit zu Geschlechtserkrankungen in der Partnerschaft gab es große regionale Unterschiede. Einwohner der Städte Brighton und Hove wären dabei besonders ehrlich, wenn sie sich mit einer Geschlechtskrankheit infizieren würden. 91% gaben dort an, dass sie ihren Partner Bescheid geben würden, wenn sie mit einer solchen Erkrankung diagnostiziert würden.
Insgesamt steigen die Zahlen bei den Neuinfektionen stark an. Allein bei Gonorrhoe nahm der Anzahl der Erkrankungen um knapp 60.000 Fälle zu. Zwischen 2017 und 2018 nahm, die Zahl der Diagnosen um 5% zu. Gleichzeitig nahm die Zahl der jungen Menschen massiv ab, die sich überhaupt testen ließen. Gleichzeit aber konnten Forscher vermelden, dass immer mehr Menschen versuchten, sich eigenständig und privat zu testen. Im Untersuchungszeitraum nahm die Anzahl der online bestellten Chlamydia-Tests um 54% zu.
Eines der größten Probleme scheint nach wie vor das soziale Stigma zu sein. 60% der Befragten gaben an, dass sie sich schon schämen würden, überhaupt bei einem Arzt vorstellig zu werden, wenn sie vermuten würden, an einer Geschlechtskrankheit zu leiden. 38% aller Frauen gaben an, sich niemals auf eine Geschlechtskrankheit haben testen zu lassen.