
Offenbar ist Stormy Daniels niemand, mit dem man sich anlegen sollte. Als wären Präsident Donald J. Trumps Probleme nicht schon zahlreich genug, hat die Pornodarstellerin eine Verleumdungsklage gegen Trump eingereicht.
Viele Beobachter halten Trump für seinen eigenen schlimmsten Feind. Seine öffentlichen Kommentare und Tweets zu komplexen Themen und juristischen Fragen bringen ihn regelmäßig in Schwierigkeiten. Und auch Stormy Daniels neuster Versuch, den mächtigsten Mann der Erde vor Gericht zu bekommen, ist eine direkte Konsequenz aus seinen zahlreichen Tweets.
Trump tweetete am 18. April zu einer von Daniels veröffentlichten Skizze. Auf ihr ist laut Daniels ein Mann zu sehen, der im Auftrage Trumps angeheuert war, um sie einzuschüchtern. Der Präsident, dessen Twitter Account mehr als 51 Millionen Follower verzeichnet, tweetete: »Nach Jahren eine Skizze von einem nicht existenten Mann. Ein kompletter Betrug, der die Fake News Medien als Dummköpfe entlarvt (aber die wissen es selbst)!«
Die Darstellerin hat in mehreren Interviews angegeben, dass sie im Jahr 2011 von einem Mann Ende 30, Anfang 40 bedroht wurde. Laut Daniels habe der Mann Drohungen gemacht, während sie mit ihrer Tochter auf einem Parkplatz in Las Vegas in ihr Auto steigen wollte, und gefordert, dass sie Trump in Ruhe lasse.
Der Pornostar sagte, dass der Vorfall direkt nach ihrem Deal über den Verkauf ihrer Story an das Magazin InTouch stattgefunden habe. In ihrer Klage behauptet Daniels, dass Trumps Tweet sie weiteren Drohungen seiner Anhänger ausgesetzt habe und der Präsident sie außerdem verleumdet habe, indem er insinuiert habe, das von ihr geschilderte Ereignis sei frei erfunden.
In der Klageschrift heißt es: »Die Aussage von Trump ist falsch und verleumderisch. Durch diese Aussage hat Herr Trump sein nationales und internationales Publikum dazu genutzt, eine faktisch falsche Aussage zu machen und Stormy Daniels verunglimpft und angegriffen. Herr Trump wusste, dass seine falsche, herabsetzende Bemerkung von Menschen weltweit gelesen und weithin medial weiterverbreitet würden und dass Daniels dadurch Gewaltandrohungen, wirtschaftlichem Schaden und Rufschädigung erleiden würde.«
Dies ist nicht die erste Klage, die die Darstellerin gegen den strauchelnden Präsidenten eingereicht hat. Stormy Daniels hat Trump und seinen skandalumwitterten Anwalt Michael Cohen darauf verklagt, eine Schweigevereinbarung, die sie für 130.000 Dollar vor der Wahl 2016 unterzeichnet hatte, für unwirksam zu erklären. Solange die Vereinbarung gültig ist, verletzt die Pornodarstellerin mit jeder öffentlichen Aussage zu der angeblichen Affäre mit Trump diese Vereinbarung. Cohen hat vor Gericht eine Vertagung des Rechtsstreits beantragt und dies damit begründet, dass seine Wohn- und Geschäftsräume vom FBI durchsucht worden seien. Richter S. James Otero hat der Vertagung zugestimmt und ein neues Datum für die Anhörung am 27. Juli festgesetzt.