FSC bezieht Stellung zu GirlsDoPorn

Die frisch gebackene neue Chefin der Free Speech Coalition (FSC) hat eine Stellungnahme zu den Vorgängen um die inzwischen berühmt-berüchtigte Webseite GirlsDoPorn abgegeben.

Mit harschen Worten verurteilt die FSC das offenbar kriminelle Vorgehen der Betreiber und Eigentümer der Webseite GirlsDoPorn. Der Gründer und Haupteigentümer Michael Pratt hat sich zwischenzeitlich einem Gerichtsprozess in den USA  entzogen und ist in sein Heimatland Neuseeland geflohen und abgetaucht. (VAN berichtete).

Hier der Kommentar der FSC:

Am 10. Oktober wurden Michael James Pratt und drei weitere Personen, die an der betrügerischen Webseite GirlsDoPorn beteiligt sind, gemäß Bundesrecht wegen Sexhandel unter Gewaltanwendung, Betrug und Zwang angeklagt.

Die in der Beschwerde vorgebrachten Vorwürfe zeigen eine unmoralische und illegale Vorgehensweise und stehen im völligen Widerspruch zu den Branchennormen. Laut der Klage erlitten potenziellen Modellen folgende Dinge:

  • Ihnen wurde fälschlicherweise versprochen, dass die von ihnen gedrehten Filme nie online erscheinen würden.
  • Ihnen wurde die Gelegenheit verwehrt, Verträge zu lesen, und Sie wurden aktiv über Vertragsklauseln getäuscht.
  • Ihnen wurden Rauschmittel während der Verhandlungen und vor den Dreharbeiten verabreicht.
  • Sie waren Opfer von Mobbing, Schikanen und wurden daran gehindert, das Set zu verlassen.
  • Ihnen wurde das Recht verwehrt, die Testergebnisse des Partners zu überprüfen oder zu sehen.
  • Sie wurden körperlich und sexuell missbraucht.

Die Free Speech Coalition verurteilt die in der Klage vorgebrachten Handlungen nachdrücklich. Betrug, Gewalt, Nötigung, Täuschung, Belästigung, Druck und Gewalt haben in unserer Branche keinen Platz, schon gar nicht an einem Set für pornografische Filme. Wir haben uns stets für Sexarbeiter eingesetzt und werden auch weiterhin für jene kämpfen, die über unsichere, ausbeuterische oder illegale Bedingungen berichten.

Die Betreiber der GirlsDoPorn-Website waren nicht Mitglied der Free Speech Coalition oder anderweitig bekannt und operierten außerhalb der Grenzen der traditionellen Erotikindustrie. Als Branche können und müssen wir mehr tun, um die Akteure über ihre Rechte und Möglichkeiten zu informieren – insbesondere in Bezug auf sichere Arbeitsumgebungen.

Als FSC entwickeln und stärken wir weiterhin Programme, die sicherere Arbeitsbedingungen für Erotikdarsteller gewährleisten, wie z.B.:

  • Das PASS-Prüfsystem mit neuen Tools zur Überprüfung des Gesundheitsstatus der Partner.
  • Der Industry Code of Ethics des FSC, der von den Produzenten verlangt, klar formulierte Verträge mit einer angemessenen Zeit für die Überprüfung vorzulegen.
  • Das INSPIRE-Programm des FSC, das neuen Darstellern hilft, ihre Rechte am Set zu verstehen.

Der FSC wird weiterhin die Arbeit von Branchenorganisationen wie APAC und Unternehmen wie Kink.com herausstellen, deren Bill of Rights für Models und deren einvernehmliche Drehprotokolle den Standard für ethische und verantwortungsvolle Produktion setzen. 

Die Ausbeutung von Performern floriert in Dunkelheit und Schweigen. Zusammen haben wir die Macht, dergleichen zu verhindern. Es ist wichtiger denn je, dass wir uns – als Performer, Produzenten, Geschäftsinhaber und Anwälte – gegenseitig über verdächtige Aktivitäten oder unethische Geschäftspraktiken informieren. 

Die Free Speech Coalition wird immer ein aktiver Partner im Kampf für Transparenz, Ethik und Sicherheit sein. Bitte kontaktieren Sie uns jederzeit, wenn Sie etwas erleben, das die Werte unserer Branche gefährdet.

Michelle L. LeBlanc
Exectuive Director, Free Speech Coalition

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