Nordkorea verurteilt 13 Studenten wegen Pornohandel

Korea

Im abgeschotteten Nordkorea hat nahezu kein Durchschnittsbürger Zugang zum Internet. Die Kinder der Eliten jedoch haben an ihren Universitäten eingeschränkt Internet. Offenbar haben mehrere Studenten begonnen, einen schwunghaften Pornohandel aufzuziehen, der aufgeflogen ist. Zur Abschreckung wurden die festgenommenen Studenten nun hart bestraft.

13 Studenten an Eliteuniversitäten Nordkoreas sind verhaftet und aufgrund des illegalen Handels mit pornografischen Inhalten zu öffentlicher Erniedrigung ihrer Familien und Straflager verurteilt worden. Im Vergleich zu anderen drakonischen Maßnahmen können sich die Studenten noch glücklich schätzen, da die Strafen relativ milde ausgefallen sind.

Schließlich ist Kim Jong Un dafür bekannt, selbst Verwandte für geringe Vergehen hinrichten zu lassen. So ließ er 2013 seine eigene Freundin erschießen, da diese Pornovideos hergestellt und verkauft haben sollte.

Aufgrund des Status der Studenten jedoch, die allesamt Kinder hochrangiger Regierungsmitglieder waren, kamen die Pornohändler mit einem blauen Auge davon. Wenngleich aus westlicher Sicht die Strafen unverhältnismäßig grausam sind. So sollen auch die Eltern »gemaßregelt und zurechtgewiesen werden«. Was immer das genau heißen mag, ist nicht gänzlich bekannt.

Normalerweise steht auf die Verbreitung von pornografischen Inhalten eine Haft im Arbeitslager von 2-5 Jahren. Dies bleibt den Studenten wohl erspart. Dennoch soll von den Verurteilungen eine abschreckende Wirkung an die Bevölkerung gesendet werden.

Zwar wird das Internet in Nordkorea relativ effektiv blockiert und die wenigen wohlhabenden Menschen des Landes haben ausschließlich Zugang zum landeseigenen Intranet, das voller Propaganda ist, doch gibt es auch in dem kommunistischen Staat einen florierenden Schwarzmarkt.

Medienberichten zufolge werden USB-Sticks und CDs zu hohen Preisen und unter hohen Risiken verkauft und weiterverbreitet. Insbesondere an den Universitäten, die teils durchaus auch Zugänge zum regulären Internet haben, finden Inhalte Einzug ins Land, die die Regierung unbedingt unter Verschluss halten will.

Neben Pornografie sind das natürlich auch regimekritische Schriften, Nachrichten und Filme. Bisweilen werden Preise von bis zu 100 Dollar für verbotene CDs und USB-Sticks bezahlt. Im bettelarmen Nordkorea ein immenser Anreiz, das hohe Risiko einzugehen.

Das Vorgehen gegen die Elitestudenten soll nordkoreanischen Quellen zufolge »die dekadente-bürgerliche Lebensform unter der Jugend des Landes ausmerzen, sodass das sozialistische System den Feinden der Revolutionen nicht ausgehändigt wird.«

Das klingt nicht sonderlich anders als der alt-bekannte antikapitalistische Schutzwall, eine Form der Unterdrückung der eigenen Bevölkerung, die auf lange Sicht gewiss und hoffentlich zum Scheitern verurteilt ist.

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