VENUS Close-Up #01: Interview mit Findom-Domina Mistress Eva

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Webcam- und Clip-Seiten sind derzeit sehr erfolgreich. Und vor allem Fetischangebote wie Findom und Kinks aller Art können sich für einzelne Darsteller durchaus lohnen. Deshalb haben wir uns entschlossen, in das Universum der Findom-Dominas, Herrinnen und Fetischisten einzutauchen, um herauszufinden, wie sie ihre Arbeit wahrnehmen, wie ihr Arbeitsalltag aussieht, ob sie mit ihrer Bezahlung und ihren Arbeitsbedingungen zufrieden sind und wie sie mit ihren Kunden umgehen und ihre Arbeit verstehen. Dies ist das erste Interview in einer neuen VENUS Reihe namens »Venus Close-Ups«.

Um mehr über die Welt der Webcam-Performer und einen riesigen Teil der Branche zu erfahren, der größtenteils im Verborgenen liegt, traf ich Mistress Eve, eine faszinierende charismatische Webcam-Performerin mit einer beeindruckenden Stimme. Sie ist engagiert und professionell in ihrem Auftreten und nimmt ihren Job sehr ernst. Sie bietet ihren Service über die Website Adultwork.com an.

VENUS: Misstress Eva, Sie arbeiten als Online-Domina. Wie würden Sie Ihre Arbeit jemandem beschreiben, der nicht voreingenommen ist, aber kein Wissen über diese Art von Fetischen und Arbeitsbedingungen hat?

MISTRESS EVA: Stellen Sie sich vor, Sie chatten mit Ihrer Mutter über Skype. Und jetzt stellen Sie sich vor, sie bezahlt Sie dafür. Und jetzt verwandelt sich Ihre Mutter in einen unterwürfigen Mann, der es genießt, Sie glücklich zu machen.

Die Szenarien können sehr unterschiedlich sein – vom reinen Findom, wenn Kunden es genießen, mich glücklich zu machen, indem sie mir Geld schicken und sicherstellen, dass ich es bekomme, bis zu Szenarien, in denen sie ihre Lust für einen großen Tribut für mich opfern.

Wann sind Sie zum ersten Mal auf die Idee gekommen, dass dies ein guter Weg sein könnte, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen?

Das ist zwar nicht mein Haupteinkommen, aber ja, manchmal kann es sehr beachtlich sein! Ich habe davon zum ersten Mal vor etwa 10 Jahren gehört, aber zuerst hielt ich es für einen Witz.

Halten Sie Arbeit und Privatleben strikt getrennt? Können Sie Ihren Beruf in sozialen Situationen frei erwähnen?

Ich habe ein paar Freunde, die wissen, was ich tue und sie verurteilen mich nicht, sie respektieren das sogar. Meine Familienmitglieder wissen es auch.

Ich verstecke es vor meinen Kollegen in meinem realen (Offline-)Job und auch vor Fremden. Ich bin im Grunde ein verschlossener, privater Mensch.

Haben Sie das Gefühl, dass Ihre Arbeit geschätzt wird? Gefällt Ihnen Ihre Arbeit?

Das Gefühl habe ich und ich mache meine Arbeit gern. Ich mag die Freiheit, die ich dabei habe, ich schätze die Flexibilität, und ich genieße es, so viel Macht über so viele Menschen auf der ganzen Welt zu haben. Ich denke nicht, dass es von der Gesellschaft anerkannt wird, denn Leute, die sich dieses Teils des menschlichen Lebens nicht bewusst sind, halten Menschen wie mich für einen Parasiten oder so etwas.

Sie haben keine Ahnung, wie sehr meine Arbeit die Lebensqualität meiner Sklaven verbessert. Viele Menschen sind nicht in der Lage, ihr Leben radikal zu ändern, so dass Online-Spiele für sie eine gute Möglichkeit sind, sich zu entspannen und loszulassen. Ich denke, dass ihr Sexualleben durch mich sicherer ausgelebt wird. Diese Menschen tun nicht so gefährliche Dinge, wie sie es alleine tun, wenn sie jemanden haben, der sich um ihre sehr bizarren Bedürfnisse kümmert.

Ich merke, dass diese Tätigkeit nicht geschätzt wird, aber es stört mich nicht sonderlich, um ehrlich zu sein.

Was hassen Sie an Ihrer Arbeit?

Um ehrlich zu sein, ich hasse die Unvorhersehbarkeit, ich weiß nie, was morgen passiert – ob ich von einem sehr großzügigen Sklaven verwöhnt werde oder mein Arbeitscomputer abschmiert und ich meine Zeit damit verschwenden muss, ihn zu reparieren!

Oder das Internet spielt nicht mit.

Ich hasse es auch absolut, dass ich auf manchen Portalen einige Leute nicht sofort sperren kann und sie auch nicht per IP/ID sperren kann, so dass ich es manchmal mit Hassern/Stalkern zu tun bekomme.

Was könnte besser sein?

Die emotionale Sicherheit. Das könnte definitiv besser sein! Der Rest ist in Ordnung.

Ah ja, ich wünsche mir, dass Webcam-Seiten mehr Möglichkeiten bieten, mit Sklaven zu interagieren. Einige meiner Kunden genießen Video-Chats. Einige sind zu ängstlich, um von Angesicht zu Angesicht zu sprechen. Manchmal ist es zu viel für sie, mich per Video zu sehen, also bezahlen sie mich nur für den Text-Chat.

Einige fühlen sich nur über Telefon-Chat wohl und sind für nichts Visuelles bereit.

Einige chatten nie mit mir, sondern versenden gerne Geschenke (leider bieten nicht alle Cam-Seiten Wunschlisten an).

Eine weitere Option, die selten angeboten ist und für Darsteller wie mich aber nützlich wäre, ist ein einfacher Button, um mir direkt Geld zu senden, auch wenn ich offline bin. Also auch auf den Seiten, die mir am besten gefallen, müssen die Sklaven zuerst meine E-Mail kennen, um Geld zu versenden.

Haben Sie das Gefühl, dass Sie genug verdienen, um sich das Leben leisten zu können, das Sie sich wünschen?

Irgendwie schon, aber ich brauche immer mehr! Ich habe viele Pläne, viele Projekte, in die ich investieren will.

Was würden Sie sagen, ist der spezifische Unterschied zwischen der Arbeit als Online-Domina und einer Domina im realen Leben? Ist das ein Lebensstil, den Sie persönlich mögen?

Oh je, natürlich! Es tut mir allerdings sehr leid um diejenigen, die offline arbeiten. Die ganzen widerlichen, dreckigen, haarigen Ärsche anfassen? Jesus. Auf keinen Fall.

Ich bekomme das Geld nur dafür, dass ich umwerfend, anbetungswürdig, schön, lustig, witzig, fürsorglich und verständnisvoll bin. Ich brauche diesen widerlichen Offline-Dreck nicht. Um ehrlich zu sein, ist nur ein sehr kleiner Prozentsatz der Sklaven tatsächlich fickbar. Der Rest sind widerliche Schweine. Aber selbst wenn alle meine Offline-Sklaven jung, frisch, fit und cool wären, würde ich es immer noch nicht tun.

Ich denke, das hat dann einfach nichts mit der Grundidee von Dominanz zu tun. Denn was machen die denn da? Sie heuern nur eine Frau an, die einen bestimmten sexuellen Service anbietet, etwas, das ihnen gefällt.

Nein…. das ist nichts für mich. Igitt!

Ich mag es, ohne Berührung angebetet zu werden und mit ihren Köpfen zu spielen.

Wie funktioniert die Bezahlung? Erhalten Sie monatliche Abrechnungen von den Webseiten? Kommt Ihr Haupteinkommen von Webseiten oder von wiederkehrenden Kunden, die Sie als Privatkunden gewinnen?

Einige Seiten zahlen einmal alle zwei Wochen, andere einmal pro Woche. Einige behalten das Geld für ein paar Wochen, andere zahlen sofort.

Ich denke, es wäre besser, wenn jederzeit auf Abruf ausgezahlt würde. Und natürlich habe ich auch meine Privatkunden.

Wenn jemand als Webcam-Darsteller anfangen möchte, was würden Sie ihm als Ratschlag geben?

Sprachen lernen, Hypnotherapie braucht es auch, und eine solche Person muss viel über die menschliche Natur wissen, über Männer, über Sexualität, Perversionen, Fetische, und die Person muss ein großes Herz haben, weil einige Sklaven das brauchen.

Sie arbeiten nicht nur als Online-Domina, sondern auch als Findom-Domina. Worum geht es dabei? Wie würden Sie den speziellen Bereich Findom jemandem beschreiben, der davon nichts weiß?

Genau, das ist die Grundidee. Wenn ein Sklave einer Frau dient, füllt diese sein Leben mit einem Funken, sie gibt ihm ein Gefühl, Emotionen, der Kunde will und braucht einen Grund, um zu leben. Er füllt so eine Lücke, die er seit Jahren verspürt hat. Er ist nun nicht mehr nur ein Stück Fleisch. Er ist nun nützlich … ein Soldat in einer Armee von Beschützern. Er liebt es, mich zum Lachen zu bringen, und das ist genug für ihn.

Opfern, das ist das Schlüsselwort. Mutterfigur ist ein weiteres. Viele andere Schlüsselwörter wären anzuführen, die ich nicht preisgeben werde, da das mein …. Spiel haha ruinieren könnte.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag für Sie aus?

Sie können sehr unterschiedlich sein! Manchmal habe ich eine Session mit einem Masochisten, das können auch sehr laute und unterhaltsame Sessions sein. Manchmal besteht die Arbeit aus langen Chats, die der Hypnotherapie nahe kommen, was für mich sehr befriedigend ist. Manchmal wache ich auf und kriege neue E-Mails mit der Nachricht, dass jemand, der lieber unbekannt bleiben möchte, mir schöne Stiefel oder Geld geschickt hat.

Manchmal bin ich nach einem Tag online sehr müde, aber manchmal verbringe ich den ganzen Tag damit, mich in einem Sessel oder auf der Couch zu entspannen und währenddessen von Zeit zu Zeit Tribute auf meinem Handy zu bekommen.

Was denken Sie über den Aufstieg von Clip-Seiten wie Clips4Sale, iWantEmpire und ähnlichen Angeboten? Warum arbeiten Sie hauptsächlich als Webcam-Performer? Und nicht z.B. als Produzent von Inhalten für Clip-Seiten? Haben Sie ein passives Einkommen?

Ich nehme nicht daran teil. Ich glaube nicht, dass die Verdinglichung einer Frau etwas mit Findom und Femdom zu tun hat.

Ich tue mein Bestes, um sogenannte Sklaven loszuwerden, die in meinen Chatraum kommen und mir mitteilen, was sie sehen wollen, die angeben, welches Körperteil oder welches Outfit sie sehen wollen.

Normalerweise bringt mich das zum Lachen. Wer zum Teufel denken sie, dass sie sind, dass sie mich über ihren Fetisch informieren wolle. Der Herrin ist das scheißegal.

Ja, die meisten Damen verwöhnen diese Schweine online sehr, ich weiß das. Aber bei mir ändern sie sich entweder oder werden für immer verbannt.

Manchmal trage ich Fetischkleidung, aber manchmal habe ich Sitzungen im T-Shirt, eine Art Freizeitkleidung für zu Hause.

Ich habe ein passives Einkommen aus einem anderen Job und aus einem anderen Ort, also habe ich das Webcam-Geschäft nicht als meine Haupttätigkeit gewählt, das wäre mir zu langweilig.

Aber was diese Seiten angeht, bleibe ich bei dem, was ich vorher gesagt habe. Ich bin eine Person, kein Objekt.

Wer ist Ihr typischer Kunde? Können Sie den beschreiben?

Das ist ein weißer, gebildeter, gut erzogener, sozial aktiver und sexuell erfahrener Mann, von 22 bis 70 Jahren, mit gewählter Sprache und sehr tiefgründig.

Haben Sie viele Stammkunden? Wie lange bleiben Ihnen Ihre Kunden treu?

10 und mehr Jahre, viele von ihnen kehren wieder. Nur die, die ich loswerden wollte, sind nicht mehr bei mir.

Können Sie einige der 4 oder 5 häufigsten Szenarien beschreiben, die Ihre Kunden anfragen?

Zum einen klassisches Findom. Auch Hypnotherapie.

Small Cock Humiliation (wobei das manchmal nicht wirklich eine Demütigung ist, eher eine Sitzung, um ihn seinen Schwanz irgendwie akzeptieren zu lassen, um ihm beizubringen, damit umzugehen).

S/M. Ich liebe reines SM. Analsklaven gibt es viele.

Erzwungenes BI-Sein spielt eine große Rolle. (Es ist auch heute noch für viele schwer zu akzeptieren, dass es Schwule gibt, auch in Europa).

Forced Intox (erzwungene Rauschzustände durch Alkohol, Zigaretten oder Poppers) macht immer Spaß.

Atemkontrolle – das liebe ich sehr.

Erwachsene, die als Babys behandelt werden wollen – das sind ziemlich komplizierte Sklaven, ich nehme sie alle, bis auf jene mit Kaviar-Szenarien.

Verbale Erniedrigung.

Sploshing Sessions (Sex-Spiele mit Lebensmitteln, sehr beliebt in Großbritannien).

Welches ist das extremste Szenario, das Sie erlebt haben?

Snuff. Es war nicht meine Absicht, es geschah nur, weil er high war.
Live-Piercing der Hoden, des Cocks, extreme Füllung des Arschs mit Lebensmitteln und extreme Harnröhrendehnung mit Tabasco-Sauce als Gleitmittel. Manchmal hilft ihnen der Schmerz, gegen die Stimmen in ihren Köpfen anzuschreien.

Wo haben Sie eine Grenze gezogen und einen Kunden rausgeschmissen?

Die Hauptsache ist, dass es kein normaler, langweiliger Vanilla-Sex ist. Jeder, der nicht auf Femdom an sich steht, wird nichts von mir bekommen. Obwohl ich auch mit denen rede. Wenn sie respektvoll sind und nur plaudern wollen, ist das in Ordnung.

Manieren sind mir wichtig, ich akzeptiere keine respektlose Haltung, unabhängig davon, wie viel gezahlt wird. Ich habe keinen Deal mit denen, die mich objektivieren, ich meine damit ganz gewöhnliche Fetischisten, die zum Beispiel hereinkommen und mich erst mal darüber informieren, was ihnen gefällt. Die Herrin schert das einen Dreck. Haha.

Also Leute, die glauben, dass sie unterwürfig sind und nur kommen, um sich bestimmte Körperteile, bestimmte Kleidung anzusehen. Das kotzt mich an, ich schmeiße sie nicht einfach raus, ich sage ihnen, sie sollen gehen (während sie bezahlen) und erkläre ihnen, was es bedeutet, ein guter Sklave zu sein.

Ich hasse es, also bestrafe ich sie für diese widerliche frauenfeindliche Konsumhaltung. Manchmal nennen sie es „Ich liebe es einfach anzubeten“. Nein, meiner Meinung nach ist das keine Anbetung, das ist für mich die Benutzung des weiblichen Körpers zum Wichsen. So etwas wird niemals in meinem Chatraum passieren.

Wer mich also bittet, mich hinzustellen, der wird – auch nach großen Trinkgeldern – rausgeschmissen. Ich werde es nur tun, wenn ich es will, nur wenn ich in der Stimmung dafür bin und nur wenn ich denke, dass dieser Sklave ein wenig Belohnung verdient hat.

Ich hasse es auch, wenn Sklaven ohne Webcams hereinkommen. In bestimmten Fällen kann ich es verzeihen, aber nicht, wenn sie außerdem um Erniedrigung bitten. Sie müssen darüber nachdenken, wie man eine Herrin ordentlich amüsiert, um nicht zu langweilig zu sein.

Natürlich beende ich Sessions sofort, wenn jemand anfängt, über Minderjährige (Kinder) oder Snuff zu sprechen. Kaviar-Liebhaber werfe ich zwar nicht raus, da ich ihr Recht respektiere, alles zu tun, was ihnen Spaß macht, aber ich habe keinen Deal mit ihnen, da das nicht mein Ding ist, also informiere ich sie ganz höflich, dass ich ihnen nichts anbieten kann, dass ich also definitiv ihren Kaviar-Talentshows nicht zusehen werde.

Einmal habe ich die niederländische Polizei informiert, ihnen den Ausweis und das aufgezeichnete Video eines Sklaven geschickt, der gestanden hat, dass er mit seinen Freunden eine Vergewaltigungsdroge benutzt hatte, um Mädchen aus einer Bar zu vergewaltigen, und dass er seine 11-jährige Stieftochter auf die gleiche Weise vergewaltigen wollte.

Was ist der psychologische Teil Ihrer Arbeit? Fühlen Sie sich manchmal durch die emotionalen Aspekte missbraucht? Wie gehen Sie mit deutlich kranken Kunden um?

Ich habe eine gute Ausbildung in diesem Bereich, weil die meisten Online-Besucher weder mental noch emotional sehr stabil sind, manchmal liegt beides im Argen. Ich bin qualifiziert, ihre Probleme zu lösen, unabhängig davon, ob es sich um ihr soziales oder privates Leben handelt, einschließlich Sexualtherapie.

Ich versuche sie aber rauszuschmeißen, bevor sie mich missbrauchen. Inzwischen spüre ich, wo die Grenze ist. Früher habe ich es nicht gespürt und ich hatte dadurch einige Fälle von Stalking.

Danke, Mistress Eva für das Interview.

Mistress Eva kann hier gebucht werden.

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