
Auch im September musste die Branche einige Todesmeldungen zur Kenntnis nehmen. Neben der 70er Jahre Ikone Candy Samples, die mit 91 Jahren verstarb, ist auch Jessica Jaymes, die weithin bekannte Pornodarstellerin und Studiobetreiberin von Spizoo, mit 40 Jahren gestorben.
Jessica Jaymes ist tot. Die bekannte Darstellerin und Mitgründerin des Studios Spizoo verstarb in ihrem Haus in Los Angeles. Sie wurde 40 Jahre alt.
Jaymes wurde 1979 geboren und hatte eine Ausbildung als klassische Pianistin und arbeitete kurzzeitig als Lehrerin. Ihre Karriere in der Branche begann Jaymes im Jahr 2002 mit dem Film Sexhibition 9 und war bis vor kurzem aktiv. Über 300 Filme, Auftritte in Mainstreamproduktionen wie der Serie Weeds und der Howard Stern Show folgten. 2018 wurde sie in die Hall of Fame der AVN Awards aufgenommen.
2008 gründete Jaymes mit einem Geschäftspartner das Studio Spizoo, für das sie auch weiterhin vor der Kamera stand. Zahlreiche bekannte Pornostars wie Romi Rain, Cherie Deville und Anna Belle Peaks arbeiteten mehrfach für das Studio, dessen Webpräsenz selbst mit Zahlungsabwicklern wie Paypal zusammenarbeitet.
Jaymes wurde am 15. September von ihrem Geschäftspartner tot aufgefunden. Der genaue Todeszeitpunkt war zum Zeitpunkt der Branchenmeldung über ihren Tod noch nicht bekannt, ihr Spizoo-Kollege berichtete aber, dass er sie seit Tagen nicht gesehen habe. »Sie hatte gesundheitliche Schwierigkeiten, hatte in den letzten sechs Monaten häufig Krampfanfälle. Es scheint, als hätte sie gestern oder vorgestern einen Schlaganfall gehabt.«
Ob es mit Spizoo weitergeht, scheint unklar. Jaymes Geschäftspartner sagt dazu: »Ich habe dieses Unternehmen wegen ihr mitgegründet, für sie. Ich werde jetzt mit ihrer Familie sprechen (…) dann entscheiden wir, was wir tun werden. Sie ist Spizoo. Sie hat es mit mir aufgebaut. (…) Wir hätten es nie ohne sie gemacht. Es war die ganze Zeit Teamwork, all die Jahre. Wir lieben sie.«
Am 1. Oktober gedachten Jessica Jaymes Freunde, Verwandten, Branchenkollegen wie Kelly Holland und Joanna Angel sowie ihr Ex-Mann im Rahmen einer Gedenkveranstaltung.
Candy Samples, eine frühe Pornolegende der 60er bis 80er Jahre, ist mit 91 Jahren gestorben. Neben ihren Auftritten in häufig verloren gegangenen Filmen der Frühzeit der Kinogeschichte der Pornografie war sie auch in mehreren Filmen des Sexfilm-Regisseurs Russ Meyer zu sehen.
Die 1928 geborene Darstellerin startete ihre Karriere als Erotikmodel in den 60er Jahren und war alsbald in Softcore- und Hardcore-Produktionen zu sehen. Samples war in mehreren Genres aktiv und drehte auch bereits früh später populär gewordene Catfight Wrestling-Szenen.
Das verdienstvolle Blog Rialto Report, das sich der Aufzeichnung und Recherche der Pornogeschichte widmet und zahlreiche Interviews und Oral History Projekte unternimmt, hat Samples vor ihrem Tod besucht und einen Podcast mit ihr veröffentlicht. Die Historiker des Blogs haben auch noch zahlreiche Fotos und Dokumente aus der Zeit nach ihrer Karriere zusammengetragen.
Im Rialto Report heißt es: »Sie hatte ein verschmitztes, freundliches Äußeres, das sie von allen anderen Models unterschied. Sie spielte oftmals ältere Frauen, die irgendwie aussahen wie die freche, verdorbene Freundin der eigenen Mutter und strahlte einen mysteriösen Sexappeal aus.«
Zu ihren bekanntesten Filmen aus ihrer Spätzeit gehörten »Flesh Gordon« (1974), »Fantasm’«(1976), »Deep Jaws« (1976), »Beneath the Valley of the Ultra-Vixens« (1979) und »The Best Little Whorehouse in San Francisco« (1985).
Einen liebevollen und hörenswerten Nachruf veröffentlichte der Rialto Report hier.