
Nachdem sich die diesjährige CES umfangreicher Kritik ausgesetzt sah, Sextoys für Frauen anders zu behandeln als solche für Männer kommt es zu einer 180°-Drehung der Messeleitung. Waren bisher Sextech-Produkte eher schamhaft und inkonsequent toleriert, sollen sie 2020 offiziell im Bereich Health and Wellness zugelassen sein.
Anfang des Jahres setzte sich die Konsumerelektronik-Messe CES in die Nesseln und kassierte einen globalen Shitstorm. Die Betreibergesellschaft der Messe hatte dem Sextech-Startup LoraDiCarlo erst einen Preis für eine Innovation zuerkannt und ihn dann noch vor der Preisverleihung wieder aberkannt. Grund waren vorgeschobene und diffuse Ausnahmen für »obszöne« und gegen die Werte der Messe verstoßende Produkte. Diese sollten nicht ausgezeichnet werden können. Pikant war in diesem Zusammenhang vor allem, dass Sextoys für Männer in der Vergangenheit mehrfach auf der Messe ausgestellt und ausgezeichnet worden waren. Nun sollte also ausgerechnet ein Sextoy für Frauen gegen die Werte der Messe verstoßen.
Sextech-Startup zwingt CES zum Umdenken
Die Gründerin des Sextech-Unternehmens nahm die Aberkennung zum Anlass zu einem weit ausholenden Angriff auf die Messe. Das Unternehmen sah sich als Opfer männlicher Diskriminierung. In Zeiten von #MeToo und einer immer bewusster agierenden, globalen Onlinegesellschaft zog sich die Messe heftige Kritik zu.
Nach peinlichem Hin und Her wurde die Entscheidung erneut rückgängig gemacht und LoraDiCarlo ausgezeichnet. Die aberwitzige Posse hat nun offenbar ein Nachspiel.
Die Consumer Technology Association (CTA), die für die Ausrichtung der in Las Vegas stattfindenden Messe und das Hickhack verantwortlich war, gab nun bekannt, dass bei der nächstjährigen Consumer Electronics Show Sextech-Hersteller offiziell zugelassen werden. Die Unternehmen sollen Gelegenheit haben, im Bereich Gesundheit und Wellness auszustellen, nun aber ohne Deckmantel und offen und zugelassen für die Awards.