
Laut einer Studie der UNFPA, des Bevölkerungsfonds der Uno, haben weltweit mindestens 200 Millionen Frauen keinen geregelten Zugang zu Verhütungsmitteln. Ungewollte Schwangerschaften und die Gefahr zur Verbreitung von Geschlechtskrankheiten sind die Folge.
Der SPIEGEL berichtet online, dass die Untersuchung der UNFPA nur in 51 Ländern durchgeführt werden konnte, da die meisten Länder der Welt die notwendigen Daten für die Analyse nicht erheben. Die Organisation musste feststellen, dass nur 57 Prozent der Frauen, die in einer Beziehung und in einem der repräsentierten Länder leben, Zugang zu Verhütungsmitteln haben. Ähnliche schlechte Werte sind bei sexueller Selbstbestimmung und Zugang zu gesundheitlicher Versorgung zu verzeichnen.
Vorbildlich schneiden bei der UNFPA-Untersuchung die Philippinen und die Ukraine ab. (Deutschland wurde bei der Analyse nicht berücksichtigt). Unrühmliche Schlusslichter bilden Mali, Niger und Senegal, die zugleich zu den ärmsten Ländern der Welt gehören. Dort haben nur etwa sieben Prozent der Frauen Zugang zu Verhütungsmitteln.
Armut als größte Hürde
Der entscheidende Faktor ist dabei in Entwicklungs- wie auch in Industrieländern die Frage, ob eine Frau arm oder reich ist. Deutlich wird, je järmer eine Frau ist, desto unwahrscheinlicher ist es, dass sie Zugang zu Verhütungsmitteln hat.
Natalia Kanem ist die Geschäftsführerin des Bevölkerungsfonds. Sie bemängelt diese Zustände und weist darauf hin, dass Frauen, die keinen Zugang zu Verhütungsmitteln haben, auch wenig gesellschaftliche Mitsprache und Macht haben. Sie können grundsätzliche Fragen der eigenen Lebensplanung nicht selbst organisieren und keine eigenen Entscheidungen über ihren Körper treffen.
Globale Tendenz positiv
Während diese Zahlen Anlass zu Sorge bieten, ist die Gesamtentwicklung global gesehen positiv. 1969 hatten nur 24% der Frauen Zugang zu Verhütungsmitteln. Somit hat sich dieser Wert mehr als verdoppelt.