
Mit der Sexualität ist das ja so eine Sache. Starre Zuordnung oder gar Schubladendenken kollidiert regelmäßig mit den wirklich Vorlieben der Menschen. Homo-, bi- oder heterosexuell sind doch schnöde Etiketten. Das zeigt nun auch eine Studie, die jüngst in der Fachzeitschrift „Archives of Sexual Behavior“ veröffentlicht wurde.
Dort wurden die Porno-Vorlieben von Männern analysiert. Mehr als ein Fünftel der heterosexuellen Männer gaben an, innerhalb der vergangenen sechs Monate einen Schwulenporno angesehen zu haben. Im Gegenzug gaben 55 Prozent der befragten homosexuellen Männer an, im gleichen Zeitraum einen Porno mit weiblicher Beteiligung gesehen zu haben. Bei bisexuellen Männern lag der Anteil der Homopornos bei 96 Prozent, Hetero-Filmchen sahen sich 88,3 Prozent an.
Ein bisschen homo, ein bisschen hetero
„Sexuelle Aktivität und Verhaltensweise sind mehr als nur Identität“, sagt der Wissenschaftler Martin J. Downing von der US-Organisation Public Health Solutions zu „Cosmopolitan.com“. „Die Studie hat gezeigt, dass einige homosexuelle Männer sich von heterosexuellen Männern angezogen fühlen.“ Downing glaubt, dass sich schwule Männer von heterosexuellen Sexszenen deshalb angesprochen fühlen, weil Männer als besonders männlich dargestellt werden.
Der Anteil der heterosexuellen Männer, die Homo-Pornos gucken würde einige überraschen, doch Downing und sein Team seien wenig verwundert gewesen. Für die Untersuchung wurden 821 Männer zu ihren Porno-Gewohnheiten befragt.
Wann wir wie Pornos gucken
Anfang des Jahres hatte das Portal Pornhub seine ausgewerteten Daten veröffentlicht. So werden die meisten der Filmchen rund eine Stunde vor Mitternacht angesehen. Ein Drittel der Zuschauer ist zwischen 18 und 24 Jahre alt, ein Viertel sind 25 bis 34. Nur vier Prozent der Nutzer ist über 65 Jahre alt. Der Top-Suchbegriff war in Deutschland wenig verwunderlich – hierzulande suchte man am meisten nach „deutsch“ oder eben „german“.
Quelle: Stern