
20.000 Datensätze zeigen: Der Preis für Sexarbeit variiert in Deutschland stark – und ist in einem Flächenbundesland besonders teuer.
- 192 EUR für eine Stunde Sex: München ist die teuerste Stadt Deutschlands
- Im Schnitt kostet käuflicher Sex in Deutschland ca. 150 EUR pro Stunde
- In Berlin sind die Preise für Sexarbeit vergleichsweise gering, doch die günstigste Stadt liegt in NRW
Berlin – März 2023. Über Geld wird im Allgemeinen nur ungern gesprochen – das gilt auch in der Sexarbeit. Mit dem “Sexwork Pricing Index 2023” unternimmt das Erotikportal Erobella nun den Versuch, konkrete Zahlen zu liefern. Die Ergebnisse geben Auskunft darüber, wie unterschiedlich die Preise für Sexarbeit in Deutschland verteilt sind.
Um verlässliche Zahlen zu erhalten, wurden insgesamt rund 20.000 Preisangaben auf mehr als 4.000 Profilen des Portals ausgewertet und analysiert. Auf diese Art konnten die durchschnittlichen Preise für Sexarbeit in 84 deutschen Städten ermittelt werden.
Hier ist Sex besonders teuer
München ist die teuerste Stadt Deutschlands. Das gilt nicht nur in Bezug auf den Wohnraum, sondern auch beim Sex. Im Schnitt müssen Kunden von Sexarbeiter:innen hier 192 Euro pro Stunde bezahlen. Mit Bamberg (3), Kempten im Allgäu (4) und Regensburg (10) sind außerdem noch drei weitere Städte Bayerns in den Top 10 der teuersten Städten Deutschlands vertreten – das zeigt, das käuflicher Sex im Süden Deutschlands insgesamt eine eher kostspielige Angelegenheit ist. Ähnliche Preise werden ansonsten nur in den Städten Mönchengladbach, Düsseldorf, Hamburg und Stuttgart erzielt.
In diesen Städten ist käuflicher Sex eher preiswert
Der “Sexwork Pricing Index 2023” zeigt aber auch: Die Preise für Sexarbeit variieren in Deutschland stark. Während man im Süden der Bundesrepublik fast 200 Euro pro Stunde zahlen muss, liegt der Durchschnittspreis in der Studierendenstadt Münster bei lediglich 120 Euro. Vergleichsweise günstig sind die Preise für Sexarbet ebenfalls in Mülheim an der Ruhr (123 EUR), Delmenhorst (124 EUR), Wetzlar (128 EUR) und Oberhausen (128 EUR).
Deutliche Unterschiede in Ost und West
Mit einem Blick auf die Preisverteilung nach Bundesländern lässt sich eine klare West-Ost-Verteilung innerhalb Deutschlands konstatieren. Während der Sex in den alten Bundesländern eher kostspielig ist, ist das Preisniveau in den neuen Ländern deutlich niedriger. Unsere Analyse zeigt aber auch: Mit einem durchschnittlichen Stundensatz von rund 150 Euro ist die Sexarbeit insgesamt eine lohnenswerte Tätigkeit, die flexibles und selbstbestimmtes Arbeiten ermöglicht. Entsprechend positiv bewerten Sexarbeitende ihre Arbeit. In einer Erobella-Umfrage geben 60% aller Befragten an, mit ihrem Einkommen entweder “sehr zufrieden” oder “zufrieden” zu sein.