
Ein kurzer Schock vor Jahresende für das Team der zur WOW Tech Group gehörenden Sextoy-Marke We-Vibe: Die App zur Steuerung des beliebten Toys wurde ohne Vorwarnung aus Googles Playstore geworfen. Nach einer raschen Änderung ist die App noch vor Weihnachten wieder online gewesen.
Nachdem die App des Herstellers des We-Vibe kurzzeitig aus dem App-Store von Google entfernt worden war, herrschte kurz vorweihnachtliche Panik im Hauptsitz der WOW Tech Group. Wie in solchen Fällen leider üblich hatte Google nämlich keinen konkreten Grund für die Löschung aus dem so wichtigen Play Store angegeben. Wie so oft, musste der App-Betreiber rätseln, was denn nun zu dem Verstoß gegen die Richtlinien des prüden Suchmaschinenbetreibers verstoßen hat.
We-Vibe spekulierte in der ersten Meldung über die Löschung der We-Vibe App, dass eventuell eine zu explizite Produktabbildung für den Ban verantwortlich war. Schnell wurde die App und die Beschreibung im Store aktualisiert und die App neu eingereicht. Kurze Zeit später: Aufatmen. Die App ist nun wieder für Android-Nutzer erhältlich.
Zwar konnte das Problem rasch behoben werden, aber es führt erneut vor Augen, wie abhängig App-Hersteller von dem Defacto-Duopol Apple und Google im App-Markt sind. Insbesondere Unternehmen im Bereich Erotik und Adult Entertainment sind massiv angreifbar und verletzlich: ein entscheidender Baustein kann aufgrund eines winzigen Fehlers oder willkürlich veränderter Zensurpraktiken von einem zum anderen Tag zum Unsichtbar-Werden führen.
Ein Sprecher von WOW Tech sagt dazu: »Wir sind unseren Partnern für ihre Unterstützung in solchen Situationen sehr dankbar. Wie bekannt ist, werden viele Unternehmen und Personen aus unserer Branche auf sozialen und digitalen Plattformen zensiert oder mundtot gemacht. Es ist essenziell, dass wir uns gegenseitig unterstützen.«
Ein wichtiger Aufruf zum Jahresende, da es in den kommenden Monaten und Jahren absehbar weitere Zensurversuche und rückschrittliche Gesetze geben wird, die gegen die sexuelle Selbstbestimmung und somit gegen die gesamte Erotik- und Sexbranche gerichtet sind.
Unter dem Hashtag #UnmutePleasure kann man sich mit Zensuropfern solidarisieren und für freie Meinungsäußerung und sexuelle Selbstbestimmung engagieren.