
Der Bremer Sexspielzeughersteller FunFactory begeht den 150. Geburtstag des Vibrators mit einer großangelegten Kampagne namens #150YearsOfVibes.
Mit einer global angelegten Kampagne feiert der deutsche Sextoy-Produzent FunFactory das 150. Jubiläum der Erfindung des Vibrators. Das wundersame Gerät, dem Abermillionen von Frauen teilweise ihre ersten Orgasmen verdankten und dem eine 20 Milliarden Euro schwere Industrie ihr Dasein verdankt, wurde 1869 von Dr. George Taylor erfunden. Taylor taufte sein magisches Gerät »Manipulator« und hatte offenbar selbst etwas Angst vor seiner Erfindung. An Frauen wollte er sie lieber nicht ausprobieren. Ein erheblicher Nachteil war auch die Größe des dampfbetriebenen Gerätes.
Erst zur Jahrhundertwende wurden die freundlichen Helfer kleiner. Immer noch aber wurden sie mal mehr, mal weniger verschämt als Geräte zur Linderung von Beschwerden wie Arthritis, Verstopfung oder bei Frauen zur Behandlung der damals häufig diagnostizierten Pseudo-Krankheit »Hysterie« eingesetzt. Damalige Ärzte vermuteten eine »wandernde Gebärmutter« hinter dem Phänomen. Der Vibrator löste somit keinen Orgasmus, sondern den heilenden »hysterischen Paroxysmus« aus.
Der weibliche Teil der Weltbevölkerung musste aber bis 1966 warten, bis der erste kabellose Vibrator auf den Markt kam.
Ein Vertreter des Bremer Unternehmens sagt zu der Werbekampagne: »Wir sind sehr dankbar, dass ein Arzt vor 150 Jahren den ersten mechanischen Vibrator erfunden hat. Stimmt schon, der war dampfbetrieben und war so groß, dass er einen eigenen Raum brauchte, aber es war ein Anfang. Aus diesem Anlass jedenfalls haben wir die Geschichte des Vibrators von „hysterischen Paroxysmen“ zu harten Orgasmen in einen in wenigen Minuten lesbaren Artikel verwandelt, der einen stolz und erleichtert hinterlässt, dass man im Golden Age der Vibratoren lebt.«
Er fügt hinzu: »Fun Factory ist stolz darauf, den ersten wiederaufladbaren Vibrator, den ersten silikon-beschichteten Vibrator und den ersten Akku-betriebenen Hybrid-Vibrator auf den Markt gebracht zu haben. Wir freuen uns, einen Platz in der farbenfrohen 150-jährigen Geschichte des Vibrators innezuhaben.«
Die Meilensteine fasst Fun Factory in einer Übersicht so zusammen:
#1 Neben dem Jagen und Feuer machen schworen bereits die Steinzeitmenschen auf FUN to-go. Das geschätzte Alter des ersten, archäologisch dokumentierten Dildo-Fundes: 28.000 Jahre!
#2 Das phallisch-geformte Sextoy-Urgestein bestand aus poliertem, anthrazitfarbenem Siltstein, war rund 19 cm lang, vier cm breit und 290 g schwer.
#3 Bereits im 12. Jhd. nach Christus waren Dildos weltweit verbreitet und hörten in Frankreich auf den Namen „Godemiché“ (= künstlicher Penis).
#4 In Italien hießen sie zur gleichen Zeit „Dilettos“ (= Vergnügen, Freude).
#5 Während extra-realistischer Spielideen setzte man im 18. Jhd. auf Ledersäcke in Form von Penis und/oder Hoden, die mit heißer Milch gefüllt wurden. Auf äußeren Druck schoss diese über ein Loch heraus. Der Nachteil: Wer es dabei zu eilig hatte, verbrühte sich die empfindlichsten Stellen. Autsch!
#6 1734 erfand ein findiger Franzose einen Vibrator („Le Tremoussoir“ ) zum Aufziehen.
#7 Die viktorianischen Vibratoren wurden hauptsächlich zur Behandlung von Kopfschmerzen und Verstopfung bei Männern(!) eingesetzt.
#8 Den ersten motorisierten Vibrator überhaupt präsentierte Dr. George Taylor der Welt im Jahr 1869: der dampfbetriebene Motor seines „Manipulators“ füllte einen kompletten Raum, während der vibrierende Teil durch ein Loch in der Wand ragte.
#9 Der Grund: Er wollte seine Patientinnen nicht länger von Hand masturbieren – in der Annahme, die Massage lindere Krankheiten wie die „weibliche Hysterie“ (Symptome: Müdigkeit, Angst, Reizbarkeit). Und tatsächlich … seine Patientinnen verließen die Praxis „beschwingt, wie nach einem Glas Sekt“. Für die Ärzte: ein Wunder! Für uns: Nicht!
#10 1883: Der Engländer Joseph Mortimer Granville präsentierte „Granvilles Hammer“, einen elektrischen Vibrator mit verschiedenen Aufsätzen und einer schweren, aber transportablen Batterie.
#11 Granvilles Erfindung ist Grundlage des Films „In guten Händen“ (orig. „Hysteria“, 2011).
#12 Von da an kannte der Erfindergeist kein Halten mehr: Bereits während der Pariser Weltausstellung (1900) wurden über ein Dutzend verschiedener Vibratoren präsentiert. Darunter solche, die von der Decke baumelten oder auf Standgeräten mit Rollen befestigt waren.
#13 Frauen, an den Herd! Im Jahr 1918 präsentiert die US-amerikanischen Firma „Sears, Roebuck & Co.” ein multifunktionales Küchengerät – bestehend aus Mixer, Ventilator und (!) Vibrator.
#14 Ein vielversprechender Start… warum also freuen wir uns nicht längst über fliegende Weltraum-Vibratoren? Ein Grund: Vibratoren waren von 1920 bis Ende der 1960er Jahre in den USA verpönt, Werbung wurde komplett verbannt.
#15 Die sexuelle Revolution in den 1960er Jahren ließ das Interesse an Sextoys wieder aufflammen und so ging es weiter mit den Innovationen: Der erste kabellose, batteriebetriebene Vibrator kam 1968 auf den Markt.
#16 Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts bestanden die „Bedienteile“ der Vibratoren hauptsächlich aus Glas oder Holz. Danach kamen verschiedene Kunststoffe und Latex hinzu.
#17 Ab den späten 1960er Jahren revolutionierte der deutsche Journalist und Autor Oswald Kolle als „Aufklärungs-Guru“ die Welt. Seine Filme – z. B. „Das Wunder der Liebe“ (1968), „Deine Frau, das unbekannte Wesen“ (1969) oder „Was ist eigentlich Pornografie?“ (1971) – sahen weltweit 140 Millionen Zuschauer.
#18 In den USA übernahm diesen Job Betty Dodson! Sie ist diejenige, die Vibratoren in den USA populär machte und Vorträge über die Vorzüge von Vibratoren hielt.
#19 1996 kombinierte die FUN FACTORY – als erstes Unternehmen überhaupt – buntes Silikon mit erstklassiger Vibrator-Technik.
#20 Ende der 1990er kamen mit den SFERA DUO die ersten Beckenbodentrainer der FUNFACTORY auf den Markt.
#21 Anfang der 2000er wurde zusammen mit Hebammen und Gynäkologen aus den SFERA DUO die SMARTBALLS. Ideal, um den Beckenboden zu trainieren und fit zu halten und so als besonders positiven Nebeneffekt noch besseren Sex haben zu können.
#22 Seit 2002 sind die Vibratoren der FUNFACTORY wasserfest und mit einem ergonomischen Bedienteil ausgestattet.
#23 Der erste Auflegevibrator, LAYASPOT, revolutionierte die Welt der Sextoys. Heute als LAYA II einer der vielseitigsten Vibratoren überhaupt und ein ständiger Bestseller!
#24 Du liebst deinen wiederaufladbaren Vibrator? Unsere Ingenieure entwarfen im Jahr 2005 das erste Exemplar überhaupt.
#25 Ein weiterer Meilenstein: der erste FUN FACTORY Flagshipstore eröffnet im April 2010 in Berlin. Die Innengestaltung geplant vom New Yorker Designer Karim Rashid. Nur vier Monate später wird der Store mit dem „red dot award: communication design“ prämiert.
#26 2012: FUN FACTORY präsentiert den PULSATOR und damit – eine weitere Weltneuheit! Ein Toy, das (täuschend echt!) stößt, statt zu vibrieren und das sogar freihändig.
#27 Im Januar 2015 eröffnet FUN FACTORY Store Nummer zwei – direkt am Viktualienmarkt im Herzen Münchens. 180 helle, sinnlich und futuristisch gestaltete Quadratmeter auf zwei Ebenen.
#28 2015 hebt FUN FACTORY die PULSATOR-Technologie auf das nächste Level: mit dem Bi STRONIC FUSION erobert ein Pulsator für die doppelte (klitorale und vaginale) Stimulation den Markt, der sogar für den analen Gebrauch geeignet ist.
#29 2016 entwickelte FUN FACTORY die erste Batterie/Akku-Hybrid-Toys, die BATTERY + Linie.
#30 Ende 2017 sorgt STRONIC G für Aufsehen: Der weltweit erste und einzige G-Punkt-Pulsator markiert den Beginn einer neuen STRONIC-Generation – mit gewohnter Leistung und Intensität, dabei jedoch deutlich schlanker und leichter als das Original.
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