
Einer der sichtbarsten Trends der diesjährigen VENUS Berlin war die Zunahme von Ausstellern aus dem Bereich Sexpuppen. Im Vergleich zum Vorjahr hat die Präsenz der zumeist aus Silikon oder TPE hergestellten Sex Dolls massiv zugenommen. Zwar sind die meisten Hersteller noch weit davon entfernt, serienmäßig Robotik und KI einzusetzen, doch die immer größere Natürlichkeit bei der Reproduktion von menschlichen Gesichtern sowie die angenehme Haptik der Puppen verblüffen Jahr für Jahr zahlreiche Besucher.
An den Ständen der Hersteller und Händler von Sexpuppen herrscht auf der VENUS Berlin regelmäßig großer Besucherandrang. Immer wieder findet man Kamerateams und Pressevertreter im Gespräch mit den Vertretern der jeweiligen Aussteller und neugierige Besucherströme, die mal amüsiert, mal zunächst verschämt die häufig hochpreisigen Puppen beäugen und schließlich dann doch mutig anfassen. Die allermeisten sind dabei sehr erstaunt, wie angenehm sich die Materialien der Puppen anfühlen.
Zwar setzt sich Silikon mehr und mehr durch, das günstigere TPE allerdings wird immer noch von vielen Herstellern bevorzugt. Schließlich sind Preise zwischen 800 und 1000 Euro für Verbraucher bereits eine hohe Ausgabe. Bei den wirklich interessanten Puppen geht es da aber eigentlich erst los. Und selbst die günstigen TPE-Varianten in dieser Preiskategorie schließen viel Liebe zum Detail und Handarbeit und dementsprechend langfristige Fertigungszeiten mit ein. Die Preise sind dennoch gepurzelt und die Nachfrage zieht an.
Am Stand von SASCN, einem chinesischen Hersteller von Sexpuppen, der zum ersten Mal auf der VENUS Berlin ausstellt, konnten wir ein wenig mehr erfahren.
VENUS: SASCN ist ein aufstrebender Newcomer im wachsenden Sexdoll-Markt. Ihr Unternehmen dringt derzeit mit Macht auf den deutschen Markt. Was sind Ihre ersten Schritte?
SASCN: Das stimmt, wir kommen aus China und fertigen wie eigentlich alle Hersteller in diesem Bereich dort. Wir haben in Holland eine Niederlassung gegründet und bemühen uns nun um den deutschsprachigen Markt.
In den beiden Jahren davor haben wir uns um den US-Markt gekümmert und konnten so bereits erste Erfahrungen sammeln, wie eine Expansion in westliche Märkte funktionieren kann.
VENUS: Wie groß ist SASCN? Wie viele Mitarbeiter arbeiten für Ihr Unternehmen?
SASCN: Es arbeiten etwa 200 Menschen für uns. Wir fertigen selbst und haben uns entschieden unsere Produkte auch unter der eigenen Marke zu vertreiben. Es gibt In-House einen Chef-Designer für die Puppen, die meisten Entwürfe aber werden von Freelancern erstellt. Derzeit arbeiten wir zweigleisig. Zum einen tatsächlich noch traditionell mit Entwürfen per Handzeichnung und zum anderen aber auch bereits mit 3D-Scans von realen Personen. Die Ähnlichkeit zu den Vorlagen und die natürliche Wirkung ist natürlich ein großes Thema. Wir würden schätzen, dass derzeit etwa 80% Ähnlichkeit erreicht werden. Da ist also noch viel zu tun.
VENUS: Auf welches Material setzt Ihr Unternehmen?
SASCN: Wir setzen bei unseren Puppen derzeit vollständig auf TPE. Daneben natürlich Paraffin und für die Skelettstruktur Edelstahl. Wir haben jetzt frisch in diesem Jahr das Zertifikat für die Übereinstimmung unserer Produkte mit EU-Normen.
VENUS: Derzeit entstehen viele Unternehmen auch im Umfeld des Sexdoll-Marktes. Wie lange ist SASCN bereits aktiv?
SASCN: Wir wurden vor vier Jahren gegründet und sind eingestiegen, als wir erkannt haben, dass wir einen attraktiveren Preis anbieten können, als damals üblich war. Da kosteten Sexpuppen wie die an unserem Stand fünf bis sechs Tausend Euro. Inzwischen kann man diese Qualität bereits um und ab 1000 Euro bekommen. Generell haben wir auch bereits Einstiegsmodelle um die 600 Euro im Angebot. Und wir merken, dass die Nachfrage stark zunimmt. Allerdings auch die Konkurrenz.
VENUS: Das sehen wir auch an der erhöhten Ausstellerzahl.
SASCN: Die anderen Hersteller sind teilweise noch viel jünger als wir. Ein Kollege von einem Nachbarstand hat mir gerade erzählt, dass sie erst in diesem Jahr angefangen haben.
VENUS: Eines der großen Zukunftsthemen in diesem Markt, das immer wieder für Schlagzeilen sorgt, ist natürlich Robotik. Von Sci-Fi-Szenarien wie in Westworld angefangen bis hin zu ethisch-philosophischen Grundsatzfragen scheint die Fantasie der Presse und der Beobachter keine Grenzen zu kennen. Wie sieht SASCN Robotik im Sexpuppenmarkt?
SASCN: Aus unserer Sicht ist das noch ein weiter Weg. Allein die Kosten sind eine große Frage. Wir selbst arbeiten da derzeit nicht dran und beobachten den Markt. Die experimentellen Hersteller, von denen man in den Medien immer liest, überzeugen uns bisher nicht. Wir haben da auch nur Videos gesehen und sind noch skeptisch. Man liest viel, aber da ist viel Fantasie dabei, das merkt man.
VENUS: Was versprechen Sie sich von Ihrem Auftritt hier auf der VENUS, wie reagiert das Publikum bisher auf Ihr Angebot?
SASCN: Als neuer Marktteilnehmer suchen wir natürlich vor allem nach Geschäftspartnern und sind deswegen auch in den B2B-Bereich der Messe gegangen. Dennoch kommen sehr viele Privatkunden an den Stand, was wir derzeit noch nicht richtig gut bedienen können, da unsere Vertriebsstrukturen noch im Aufbau sind. Wir benötigen noch mehr Handelskontakte und das ist das primäre Ziel unserer Arbeit in den nächsten Monaten. Es ist aber natürlich schön zu sehen, dass sich die Messebesucher bereits jetzt so stark für unsere Puppen interessieren.
VENUS: Wir danken für das Gespräch!

Privatkunden finden die Sexpuppen von SASCN Europe auf Amazon. Wenn Sie sich als Händler für die Produkte des Unternehmens interessieren, finden Sie hier den Kontakt:
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